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Kirche in WDR 4 | 22.10.2024 | 08:55 Uhr
Tag der Heiligen Salome
Es gibt ja immer was zu feiern. Heute zum Beispiel den Tag der Heiligen Salome.
Vielen
wird die Heilige Salome nichts sagen, aber in Santiago de Compostela wird sie
heute groß gefeiert und das hat sie auch verdient, denn sie muss ein wirklich
mutige, toughe Frau gewesen sein. Und die Mutter vom Apostel Jakobus – daher
wird sie heute in Santjago gefeiert. Vor allem aber hat
zu den ersten Menschen gezählt, die Jesus
gefolgt sind. In der Bibel steht, dass sie auch bei den Frauen dabei war, die
Jesus bei seiner Hinrichtung nicht verlassen haben. Salome hat wie Maria von
Magdala zugesehen, wie ihr Messias ans Kreuz genagelt wurde.
Und das hat die Frauen mächtig in Gefahr
gebracht, selbst von den Römer festgenommen zu werden. Aber: Salome hatte Mum.
Und so war sie auch eine der Frauen, die sich getraut hatten, zum Grab von
Jesus zu gehen. Sie wollten nachzusehen, wo er beerdigt ist und zu prüfen, ob
sie irgendetwas für seine letzte Ruhe tun können. Auch das war
lebensgefährlich, weil ja die Gefahr bestand, dass die Römer das Grab
beobachten, um weitere Anhängerinnen und Anhänger von Jesus festzusetzen.
Ja, es waren vor allem Frauen, die bei ihm waren, als Jesus verspottet, gequält und hingerichtet wurde. Sie hatten mutig und aufrecht zu ihm gestanden haben. Judas hat ihn bekanntlich verraten und an die Römer verkauft. Sein Jünger Petrus, der später der erste Papst werden sollte, hat ihn verleugnet um seine Haut zu retten. Frauen haben nichts dergleichen getan.
Deswegen
ist es mir als katholischem Diakon völlig unverständlich, wieso nur Männer wie
ich Diakone und Priester werden können. Verräterisch, oder? Die Frauen waren
es, die überhaupt erst mitbekommen haben, dass Jesus auferstanden ist. Sie
waren die ersten die die frohe Botschaft verkündet haben, dass Jesus lebt. Und
diese gute Nachricht immer und immer wieder zu verkünden ist eine der
wichtigsten Aufgaben eines Diakons und eines Priesters. Deswegen finde ich :
Aus Sicht der Bibel wäre es nur richtig, wenn Frauen diese frohe Botschaft eben
auch in diesen Ämtern verkünden und feiern dürften. Interessanterweise war
einer der entschiedensten Gegner von Frauen im katholischen Ämtern Papst
Johannes Paul der Zweite. Und dessen Gedenktag ist auch heute.
Die Heilige Salome soll jedenfalls nach den Ereignissen in Jerusalem bis nach Veroli in Süditalien gereist sein, um dort allen zu sagen: Habt Hoffnung Freunde. Jesus liebt euch und der Tod hat nicht das letzte Wort.
Und wenn wir heute ein klein wenig von dieser Hoffnung im Herzen spüren wird der Tag der Heiligen Salome ein Fest, dass es sich zu feiern lohnt.