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Sonntagskirche | 16.02.2025 | 08:55 Uhr
Glücks-blick
Guten Morgen!
Wann haben Sie denn zuletzt jemanden gesehen und gedacht: Er sieht so richtig glücklich aus? Sie strahlt vor Glück – wann war das? Wie sah diese Person aus und vor allem: Was hat sie gerade gemacht?
Wenn ich die letzte Woche in Gedanken durchgehe, dann sehe ich:
Unsere Jüngste bei den Pferden.
Ich selbst war nie ein Pferdemädchen und bin auch jetzt keine Pferdeliebhaberin. Aber wenn ich meine Tochter beim Reiten sehe, dann sehe ich ein glückliches Kind: Sie denkt nur ans Reiten und lächelt und ist irgendwo in einer glücklichen Pferdewelt.
Wer fällt mir noch ein?
Teenager am Handy – nein, jetzt wird nicht geschimpft auf soziale Medien und Medienkonsum usw... Da kann man ganz sicher viel Kritisches zu sagen. Ich meine heute etwas anderes: Ich denke an Teenager, die fröhlich sind und nicht schadenfroh. Sie tauschen Clips aus, tanzen diese Tänze, die geteilt werden, hören Musik. Oft zusammen mit anderen – ich finde, sie sehen glücklich aus.
Oder ich denke an den Musiker, der ganz versunken ist in sein Instrument. Irgendwie sieht er beim Spielen aus, als ob er lächelt.
Oder die Leute, die mit ihrem Hund spazieren gehen.
Oder auch Menschen, die allein spazieren und die Sonne genießen und die ersten Frühlingsblumen.
Menschen in Cafés.
Ich denke an Gesichter.
An Glück.
Wen haben Sie vor Augen?
Und Sie selbst? Gehören Sie zu den Sportlern oder Leserinnen, Musikern oder Comedyfreundinnen – was macht Sie glücklich? Gespräche – Stille – Gemeinschaft – Meditation? Ich bin oft glücklich bei meiner Arbeit, wenn ich die Menschen treffe, für die ich gerne da bin und die, die für mich da sind.
Und manchmal bin ich auch einfach glücklich, wenn ich den Tag geschafft habe und mit meinem Buch und meiner Wärmflasche in den Decken liege.
Ich bin glücklich, wenn ich tun kann, was ich liebe – und niemand darüber ein Urteil abgibt.
Ich bin glücklich, wenn ich ich selbst sein kann.
Ich bin glücklich, wenn ich weiß, dass ich geliebt werde.
Der Prophet Jeremia lässt uns von GOTT ausrichten:
„Ich kenne Dich – von Beginn Deines Lebens an. Ich habe Dir Deine Gaben gegeben.
Und liebe Dich.“
GOTT kennt meine Talente und Gaben; meine Sehnsüchte und Wünsche -
GOTT selbst hat sie ja in mich hineingelegt.
Also bin ich bei GOTT ich selbst – und muss nichts anderes sein:
Ich kann versinken in das, was ich liebe;
ich kann träumen mit meiner Sehnsucht, die genau mich ausmacht;
ich kann weinen oder lachen -
ich kann ich selbst sein.
Was für ein Glück!
Seien Sie gut behütet.
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze