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Kirche in WDR 4 | 19.12.2024 | 08:55 Uhr
Weihnachten - physikalisch
In ein paar Tagen ist Weihnachten. Da feiern wir Christen, dass Jesus geboren wurde. Gott selbst wird also ein kleiner Mensch. Und jetzt mal ehrlich: Das ist doch vollkommen durchgedreht, denn wie -um alles in der Welt- soll das gehen, dass Gott ein Mensch werden kann?! Das sind doch zwei komplett verschiedene Welten. Auf den ersten Blick zumindest.
Was eigentlich auch vollkommen absurd ist, ist folgendes: Und zwar: Das Leben ansich. Denn da verbinden sich auch -so wie an Weihnachten- zwei vollkommen verschieden Welten. Und jetzt wird es etwas physikalisch: Auf der einen Seite gibt es: Tote Materie, die erstmal nur aus Protonen, Neutronen, Elektronen usw. besteht, … und aus dieser total toten Substanz entsteht die ganz andere Welt, nämlich – auf der anderen Seite: das Leben. Wissenschaftler zerbrechen sich seit zig Jahren den Kopf, wie das funktionieren konnte. Es gibt da Hypothesen und Theorien, eine lückenlose Antwort, wie aus toter Materie Leben entstanden ist, die gibt es tatsächlich bislang aber nicht.
Der Quantenphysiker und Träger
des Alternativen Nobelpreises Prof. Dr. Hans-Peter Dürr kommt hier auf eine
ganz interessante Antwort. Er sagt: Bevor die Materie entstanden ist, gab es
schon immer eine zeitlose geistige Dimension und die Bausteine der
Materie stammen genau daher. Materie ist -laut ihm- also sowas wie „fest
gewordener Geist“. Und wenn genau diese geistige Welt wiederum auch der
Ursprung des Lebens ist, dann wird es schonmal ein bisschen schlüssiger, wie
tote Materie und Leben überhaupt zusammenhängen können. Denn über diese
geistige Dimension sind beide Welten miteinander verbunden: die Materie und das
Leben sind also gar nicht voneinander getrennt.
So. Und nun zurück zu der am Anfang angesprochenen Frage: Hier: „Gott und Mensch – wie geht das zusammen?!“ Denn: Wenn alles, was ist, aus der geistigen Welt stammt, dann kommt -so könnte man ja sagen- sowieso jeder Mensch aus der geistigen oder göttlichen Welt. Jeder Mensch ist also eine Verbindung der beiden nur scheinbar unterschiedlichen Welten. Und genau das sagt uns ein Theologe, den ich sehr schätze: Er schreibt: „An Weihnachten feiern wir nicht nur die Geburt von Jesus, sondern auch unsere Geburt aus Gott. Und genau das möchte uns helfen, dass wir auf den Schirm kriegen, wie unfassbar wertvoll wir alle sind.“ Ganz schön harter Stoff – so früh am Morgen. Lassen Sie sich ihren Kaffee schmecken und kommen sie ganz lebendig in dieser kuriosen und wundervollen Welt gut durch den Tag.