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Kirche in WDR 4 | 28.03.2025 | 08:55 Uhr
Ramadan, die islamische Fastenzeit
Vom 1. bis 29. März dauert dieses Jahr der Ramadan, die muslimische Fastenzeit. Solange tagsüber die Sonne scheint verzichten- die Gläubigen auf Essen und Trinken. Weil der Ramadan dem Mondjahr folgt, wandert er rund um das gewöhnliche Jahr. Jetzt im Winter ist es wohl viel einfacher auf das Trinken zu verzichten als im Sommer! Jedenfalls bewundere ich die muslimischen Frauen und Männer, wie sie das schaffen!
Nach Sonnenuntergang treffen sich viele Familien zum gemeinsamen Essen, Iftar genannt. Das gemeinsame Gebet gehört dann auch dazu; zumal Muslime ja fünfmal am Tag beten. Oft laden sie dann auch Gläubige anderer Religionen ein. So bin ich auch jedes Jahr dabei, wenn der Verband muslimischer Kulturzentren einlädt.
Es gibt auch eine Webseite, in der muslimische Familien zum Fastenessen nach Sonnenuntergang einladen. Unter www.ramadan-nrw.de können Sie Kontakt zu einer Familie in ihrer Nähe aufnehmen. Diese Initiative finde ich sehr gut, weil ja nicht jede oder jeder muslimische Nachbarn oder Kontakt zu einer Moschee hat.
Übermorgen, am Sonntag, endet der Ramadan mit dem Zuckerfest. Besonders die Kinder finden diesen Tag toll, weil es dann nicht nur gutes Essen gibt, sondern auch viele Süßigkeiten. Zum Islam gehört nicht nur der Fastenmonat oder die Wallfahrt nach Mekka, sondern auch die Verpflichtung, arme Menschen zu unterstützen, auch Ramadan-Spende genannt. Einige Muslime geben mir dann Geld, weil sie wissen, dass sich unsere christliche Gemeinde um arme Menschen kümmert.
Vor sechzig Jahren, genau am 3. Februar 1965 fand das Festgebet zum Ende des Ramadan an einem besonderen Ort statt, nämlich im Kölner Dom. In Köln lebten damals rund zweitausend muslimische Türken als sogenannte "Gastarbeiter". Große Moscheen gab es natürlich in der Domstadt noch nicht. Also fragten sie, ob sie nicht zum Abschluss des Ramadan in der Kölner Kathedrale beten dürften. Sie waren willkommen. Es war die Zeit des katholischen Konzils mit der Erklärung über die Religionsfreiheit. Die katholische Kirche hatte endlich begriffen, dass sie nicht die allein seligmachende Religion repräsentiert, sondern dass auch Menschen anderer Religionen in den Himmel kommen können.
Inzwischen gibt es in Köln natürlich viele Moscheen und auch eine sehr große Zentralmoschee. Die hat übrigens derselbe Architekt entworfen wie unsere Kirche Sankt Theodor, nämlich Professor Paul Böhm. Es ist auch ein Rundbau wie unsere Kirche