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Sonntagskirche | 18.05.2025 | 08:55 Uhr
Geburtstag
Happy Birthday liebe Sarah. Sarah ist meine kleine Nichte, hat heute Geburtstag und ist damit ein Stiermädchen, genau wie ich. Auch ich habe im Mai Geburtstag und irgendwie ganz viele im meinem Umfeld. Meine Tante startet direkt am ersten, meine zwei besten Freundinnen sind auch dabei und ich kenne sogar drei Personen, die am gleichen Tag Geburtstag haben wie ich. Also so viele Geburtstage nah beieinander: ein Grund für mich das Thema heute aufzugreifen.
Beim Geburtstag geht es für mich nicht nur darum, wie alt ich geworden bin, wieviel ich erlebt habe, ob ich mich gut gehalten habe oder ob ich mal wieder was mehr Make-up auflegen sollte. Wenn ich an den Tag meiner Geburt denke, dann denke ich immer auch:
Gott hat uns jeweils an diesem Tag mit seiner Liebe in diese Welt gesendet, so wie auch er als unschuldiges, bedürftiges Kind in diese Welt gekommen ist. Und ja, das heißt leider nicht automatisch, dass das Leben voll Glück und Liebe verläuft, dass vieles geschehen kann, was wir nicht verstehen und vielleicht auch mit Leid verknüpft ist. Ich kenne Menschen, die genau aus diesem Grund ihren Geburtstag nicht immer als fröhlichen Feiertag begehen. Die sind an ihrem Geburtstag voller Zweifel und Traurigkeit.
Für mich bedeutet mein Geburtstag trotz allem Hoffnung und Neuanfang. Bezogen auf meinen Glauben ist es nämlich auch der Tag an dem ich darüber nachdenke welchen Platz ich in dieser Welt, in meiner kleinen Welt einnehme. Wessen Leben hat sich geändert, weil es genau mich gibt? Wo habe ich Gottes Liebe, mit der ich geboren wurde, weitergeben? Wo übernehme ich Verantwortung dafür, mein Leben mit meinen Möglichkeiten so zu leben, wie Gott es sich wünscht?
Denn mal klar ausgesprochen: Es gibt zwei besondere Momente: den, wenn wir auf diese Welt kommen, aber auch den, wenn wir sie wieder verlassen.
Werdende Mütter besuchen Geburtsvorbereitungskurse, alles wird für die Ankunft des Babys vorbereitet, teils mit akribischer Genauigkeit. Aber wie ist es mit Datum Nummer Zwei? Machen wir uns darüber Gedanken? Eher nicht, denn das macht Angst und das ist menschlich. Wann der zweite Moment kommt, das wissen wir nicht im Voraus – was ich zugegeben sehr erleichternd finde. Aber genau darum geht es in meinem Glauben: Ihr wisst nicht die Zeit noch die Stunde, also warum nicht den eigenen Geburtstag mal als Check In nutzen und mich fragen: Läuft alles so, dass ich heute sagen könnte: Ja, so ist es gut, oder sind da Baustellen, die ich endlich mal angehen sollte?
Das klingt jetzt so als wenn mein Geburtstag für mich nur ein Tag zum Grübeln ist, nein keine Sorge auch ich genieße Geschenke und Kuchen. Aber so ein bißchen auch den anderen Blick auf den Geburtstag zu haben, ist mir wichtig.
