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Der dritte Weg
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Kirche in WDR 4 | 07.05.2025 | 08:55 Uhr

Der dritte Weg

Was für Tage! Neuer Kanzler, neuer Papst – die alten Probleme. Morgen vor 80 Jahren war der 2. Weltkrieg zu Ende. Alles etwas viel. Und manches klingt eher nach Rückschritt. Zum Beispiel, dass gerade wieder alle aufzurüsten scheinen. Die alte Logik. Auge um Auge.

Papst Franziskus hat noch kurz vor seinem Tod dagegengehalten. In seiner Osterbotschaft hat er gesagt: „Frieden wird niemals mit Waffen geschaffen, sondern indem man die Hände ausstreckt und die Herzen öffnet.“ Dass Franziskus immer wieder gedrängt hat auf Friedensgespräche statt auf Antworten mit Waffengewalt, dafür wurde er belächelt, ja auch kritisiert. Aber das ist der Weg, den Jesus aufgezeigt hat. Die großartige Theologin Dorothee Sölle hat das mal in dem Text „Der dritte Weg“ beschrieben. Hier einige Sätze daraus:

„Wir sehen immer nur zwei Wege, sich ducken oder zurückschlagen, sich kleinkriegen lassen oder ganz groß herauskommen, getreten werden oder treten. Jesus du bist einen anderen Weg gegangen. Du hast gekämpft aber nicht mit Waffen. Du warst gegen Gewalt aber nicht mit Gewalt. Wir sehen immer nur zwei Möglichkeiten. Du hast eine andere Möglichkeit versucht“.

Diese Zeilen sind schon einige Jahre alt. Aber was Dorothee Sölle da schreibt, ist doch aktueller denn je. Wenn sie außerdem schreibt „Wir brauchen mehr Phantasie als ein Rüstungsspezialist und mehr Gerissenheit als ein Waffenhändler“ – dann bin ich voll bei ihr. Menschheit: Wir können doch noch mehr als immer wieder nur Vergeltung und Rache. Das gilt für die große Politik, das fängt aber am Gartenzaun an.

Der Weg des Friedens ist es, grundsätzlich und unermüdlich mit mehr Möglichkeiten zu rechnen, als sich aus Gewohnheit aufdrängen.

Dieser „dritte Weg“ ist kein Spaziergang. Um dranzubleiben, braucht es eine starke Motivation. Etwas, dass mich nicht aufgeben lässt. Ich lese aus dem, was die Bibel erzählt, heraus: Was Jesus angetrieben hat, war die Liebe. Und das kann ich voll nachvollziehen. Liebe lässt sich nämlich nicht ignorieren, nicht vergessen. Wie viele Menschen bleiben dran – selbst, wenn es gerade schwierig ist? Liebe lässt uns darum ringen, den anderen zu verstehen und verstanden zu werden. Darin sind wir Jesus sehr ähnlich. Aber: Zu seiner ganz besonderen Art gehörte, dass dieses um Verbindung-Ringen bei Jesus nicht auf wenige Menschen beschränkt war. Und auch nicht nur auf die, die er sympathisch fand. Klingt wie ne Floskel, aber das ist schon ganz wichtig für Christen: Jesus hatte Liebe für alle Menschen.

Und das finde ich fast den größten Anspruch meines Glaubens: Mich mit allen verbunden zu fühlen. Sogar Feinde zu lieben, weil auch sie zu meinen „Brüder und Schwestern“ gehören. Ja, und damit fängt es bei uns Christen ja schon an. Mit dem „Brüder und Schwestern“ in meiner Kirchensprache. Und ehrlich gesagt klang mir lange Zeit zu schwafelig und auch etwas übergriffig. Aber: Darin steckt doch eine tiefe Wahrheit: Wenn ich das nicht nur sage, sondern meine, hat das ne Konsequenz. Mein Bruder, meine Schwester, ist mir nicht egal. Ich versuche zu verstehen, verstanden zu werden, ich halte ich mein Herz möglichst offen, meine Hände ausgestreckt, Ich glaube: Frieden braucht dieses Bewusstsein, dass wir alle verbunden sind. Denn wer sich verbunden weiß, sucht nach Wegen.

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