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Ein Fest für die Thora
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Kirche in WDR 5 | 02.06.2025 | 06:55 Uhr

Ein Fest für die Thora

Einen guten Start in diese Woche wünsche ich Ihnen!

Pfingsten steht vor der Tür! Eines der großen christlichen Feste. In der Bibel berichtet die Apostelgeschichte über das, was damals passierte. Dort heißt es: „Als der Pfingsttag gekommen war, befanden sich alle am gleichen Ort.“ (Apg 2,1)

Ist es nicht verwunderlich, dass hier schon der Name Pfingsttag verwendet wird, obwohl das Pfingstgeschehen sich erst ereignen wird? Nun: Die Apostelgeschichte meint hier nicht das christliche, sondern das jüdische Pfingstfest. Im fünften Buch Mose heißt es bereits:

„Du sollst sieben Wochen zählen. (…) Danach sollst du dem HERRN, deinem Gott, das Wochenfest feiern und dabei eine freiwillige Gabe darbringen, die du danach bemisst, wie der HERR, dein Gott, dich segnen wird. (…) Du sollst fröhlich sein an der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird, indem er dort seinen Namen wohnen lässt.“ (Dtn 16,9-10.11b-12)

So wird das jüdische Pfingstfest in der Bibel beschrieben. Im Hebräischen heißt es „Schawuot“, also „Wochenfest“ und verweist auf die sieben zu zählenden Wochen nach dem Pessach-Fest.

Heute feiern Jüdinnen und Juden den ersten Tag von Schawuot, dem „Wochenfest“. Es ist eines der Wichtigsten im jüdischen Festkreis.

Ursprünglich war es ein Fest der ersten Feldfrüchte. Daher sind Synagogen und Häuser heute geschmückt mit Früchten und Blumen. Wie bei Christen an Erntedank. Juden danken heute aber nicht nur für die erste Ernte, sie danken seit Jahrhunderten heute auch dafür, dass Gott dem Volk Israel die Thora gegeben hat. Mit Thora werden die 5 Bücher Mose bezeichnet. Sie sind der Kern der jüdischen Heiligen Schrift. Und Juden feiern, dass Gott mit dem Volk Israel einen Bund geschlossen hat.

Seit meinem Theologiestudium haben es mir die Schriften des Alten Testamentes angetan. Also die Heiligen Schriften, die beide Religionen gemeinsam haben, Juden und Christen, also auch die Thora.

Was aber so einmütig klingt, war es lange Zeit nicht. Schon allein der Begriff „Altes Testament“, den ich eben verwendet habe: Der ist ja nicht ohne. Denn der entstand in der christlichen Theologie zu einer Zeit, als allzu oft das vermeintlich „Neue“ der Evangelien ausgespielt wurde gegen die älteren jüdischen Offenbarungen. Diese haben aber dadurch, dass sie älter sind, nicht einfach ausgedient. Und das ist ja nur das eine.

Bis heute meinen manche Christen, wir hätten den besseren Glauben.

Und wir Christen hätten Jüdinnen und Juden im Bund mit Gott abgelöst.

Ja, den Juden wurde und wird sogar vorgeworfen, sie hätten den wahren Glauben an Jesus Christus verweigert.

Dies hat über Jahrhunderte immer wieder Antijudaismus und Antisemitismus befördert.

Auch daran denke ich heute. Und gerade weil auch hierzulande der Antisemitismus wieder zunimmt, ist es mir heute wichtig, die Aussagen zweier Päpste in Erinnerung zu rufen. Papst Johannes Paul II. hat 1986 bei seinem historischen Besuch in der Synagoge von Rom klipp und klar gemacht: die jüdische Religion ist für uns Christen nicht etwas Äußerliches, sondern sie gehört zum Inneren unserer Religion. Und der jüngst verstorbene Papst Franziskus hat gesagt: „Ein Christ kann kein Antisemit sein!“ Eigentlich eine Binsenweisheit: Jesus war Jude. Die ersten Jüngerinnen und Jünger waren Juden. Wir können niemals Anti sein. Und daher: In der Woche, in der am Sonntag Christen mit Pfingsten den „Geburtstag der Kirche feiern“; gratuliere ich „Schulter an Schulter“ den jüdischen Schwestern und Brüdern zum Wochenfest!

Ich gratuliere uns beiden für die Heilige Schriften und danke dem Herrn für die Thora!

Aus Düsseldorf grüßt Peter Krawczack.

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