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D-Day & Geburtstag von Thomas Mann
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Kirche in WDR 5 | 06.06.2025 | 06:55 Uhr

D-Day & Geburtstag von Thomas Mann

Guten Morgen!

Heute ist ein besonderer Tag. Denn am Morgen des 6. Juni vor 81 Jahren begann eine der größten Militäroperationen der Geschichte: Die Operation Overlord am D-Day. Der Historiker Golo Mann schreibt dazu in seiner deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts:

„Am 6. Juni, nach technischen Vorbereitungen ohne gleichen, begann die Landung der Alliierten in Nordfrankreich. Ihre Überlegenheit (…), erwies sich als so überwältigend, dass das Halten der deutschen Front nur eine Sache von Wochen sein konnte“.

Der D-Day gilt als der Anfang vom Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa, der am 8. Mai vor 80 Jahren endete. Jedes Jahr wird in der Normandie an den 6.Juni erinnert. Tausende alliierter Soldaten starben an diesem „Längsten Tag“. Golo Mann lebte an diesem Tag vor 81 Jahren bereits im Exil in London. Er wird an diesem Tag seinem Vater Thomas gratuliert haben. Der lebte damals in Los Angeles, zusammen mit seiner Frau Katja, Golos Mutter. Im Dezember 1936 war die gesamte Familie Mann ausgebürgert worden. Golo Manns Vater war der deutsche Schriftsteller seiner Zeit.

In seinem Tagebuch trägt Thomas Mann am 6. Juni 1944 mit roter Tinte die Worte ein: „Invasion Frankreichs“. Übrigens war es sein 69. Geburtstag. Heute wäre sein 150. Geburtstag gewesen. Und Deutschland ehrt seinen großen deutschen Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger – zurecht. Im Krieg war ausgerechnet das Radio das vielleicht wichtigste Medium von Thomas Mann. In seinem Exil in den Hügeln von Los Angeles nimmt er seine Reden auf Platte auf. Die BBC sendet die Aufnahmen schließlich über Langwelle auch ins deutsche Reichsgebiet. Das klang dann so – (bitte entschuldigen Sie die schlechte Tonqualität):

Deutsche Hörer. Diesmal hört ihr meine eigene Stimme. (…) Es ist eine warnende Stimme. Euch zu warnen ist der der einzige Dienst, den ein Deutscher wie ich euch heute erweisen kann.“[1]

Thomas Mann begann alle seine Radioansprachen stets mit der Ansprache „Deutsche Hörer!“ Mit deutlichen Worten prangert er die Gräueltaten der Nazi-Führung an. Ab 1942 spricht Mann immer wieder und damit als einer der ersten auch über den Holocaust. Am 29. Mai 1944 dann eine Radiobotschaft über die Gründe der Alliierten für den Kriegseintritt. Keine Kriegslust treibe Briten wie Amerikaner:

„Nicht, weil sie nach Nazi Philosophie den Krieg für den Normal- und zugleich den Idealzustand der Menschheit halten, sondern, weil sie nach langem Zögern und Widerstreben einsahen, dass der treulos, rechtsverächterlichen Gewalt, mit der es kein Zusammenleben, keinen Frieden, keine Verständigung gibt, eben nur mit Gewalt zu begegnen ist, wenn man nicht will, dass sie die Alleinherrschaft auf der entehrten Erde ausübe.“

Eine schwere Sprache. Typisch Thomas Mann. Zum Ende dieser Radiobotschaft, kurz vorm D-Day, kommt der große Schriftsteller dann auf die Bibel; dass die Heilige Schrift lehrt, keinen Krieg auszuüben. Zugleich macht er ebenso unmissverständlich deutlich, dass die Bibel keinen Weg kennt, „wie man der Schuld und Schande entgeht, wenn man das Böse ohne Widerstand walten lässt.“

Thomas Manns Worte klingen derzeit stark in mir nach. Und ich höre sie zusammen mit den Friedensbotschaften des neugewählten Papstes. Leo XIV. wiederholt den immer aktuellen Appell: „nie wieder Krieg!“

Peter Krawczack aus Düsseldorf begrüßt am D-Day Gedenktag diesen Appell des neuen Papstes. Zugleich erinnert uns Thomas Mann daran, dass es ohne den Widerstand der Alliierten kein Ende des Zweiten Weltkriegs gegeben hätte.

[1] https://www.swr.de/swrkultur/wissen/archivradio/thomas-mann-meldet-sich-aus-kalifornien-100.html

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