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Kirche in WDR 5 | 17.04.2014 | 06:55 Uhr

Heiliges Essen

Essen verbindet. Denken Sie nur einmal, liebe Hörerin, lieber Hörer an das letzte gelungene Fest in Ihrem Familienkreis zurück. Schon der Einkauf für Ihre Lieben hat Spaß gemacht. Für’s Menu haben Sie sich von der Zeitschrift „Kleine Köstlichkeiten - große Geschmacksexplosionen“ anregen lassen. Ganz eigenen Geschmack haben Sie auch für’s Eindecken und die Tisch-Deko entwickelt. Ihr Weinhändler beriet Sie natürlich auch für die passende Weinbegleitung. Jetzt ist alles fertig. Und die lieben Gäste können kommen.

Die lieben Gäste kamen auch zum Essen, als Jesus sie am Ende seines Lebens noch einmal einlud. Gemeinsam Schmausen, das hatte er auch vorher schon reichlich genossen. Nicht umsonst munkelte man in den kritischen Kreisen der allzu Frommen, dieser Mensch sei doch wahrlich ein „Fresser und Weinsäufer“ (Matthäus 11,19).

Für sein letztes Abendmahl hatte er aber nun einen besonderen Saal im ersten Stock eines vornehmen Hauses reservieren lassen. Und er bat gleichzeitig seine Freunde, die Vorbereitungen mit zu übernehmen. Das kennen wir ja auch: Wie schön, wenn Freunde uns bei der Planung eines großen Festes unterstützen, noch schöner, wenn sie eigene Salate mitbringen.

Jesus aber feiert jetzt an einem besonderen Tag. Das Pessach-Fest steht an. Es ist ein Erinnerungsmahl. Die Juden denken an die Nacht, als das Volk Israel in aller Eile vor der Flucht aus unmenschlichen Verhältnissen in Ägypten sich noch einmal stärken sollte. Denn der Weg durch die Wüste sollte lang sein und lange dauern. Also schlachteten sie - immer mit mehreren Familien zusammen - ein Lamm, aßen ungesäuertes Brot – denn die Zeit war knapp – und legten bittere Kräuter dazu, da eine Flucht immer bitter ist.

An diesen Aufbruch des Volkes Israel aus Ägypten erinnert auch Jesus vor seinem Weg in eine schwere Nacht. Aber wie er nun die alten Gebetsformeln spricht, verändert sich auf einmal ihre Bedeutung. Das Brot, das er bricht und austeilt, setzt er mit seiner Liebe gleich, den Kelch, den er herumreicht, mit seinem ganzen Leben. Alle seine Freunde waren dabei mit ihm verbunden. Für immer. Für ewig. Gestärkt für ihren weiteren Weg.

Essen verbindet und: Essen trennt. Kennen Sie das nicht auch, liebe Hörerin und lieber Hörer, dass ein noch so liebevoll vorbereitetes Mahl völlig daneben gehen kann? Manchmal sagen die Eingeladenen kurzfristig ab und man isst eine Woche lang vom „Falschen Hasen“. Oder es gibt auch diese Art von Besuchern, die – sie stehen noch im Flur – beim ersten Erschnuppern der Speisen sagen: „Fisch esse ich aber nicht!“

Am Schlimmsten aber wird es, wenn plötzlich die Stimmung am Tisch umkippt, Missverständnisse sich Bahn brechen, ja es zu regelrechter Kritik und Streit kommt. Dann kann man den besten Wein wegschütten. Schon beim Auszug aus Ägypten deutete sich diese dunkle Seite an. Nicht alle im Volk Israel waren von dem Fluchtplan des Mose überzeugt. Und bald schon sollte es sich tatsächlich zeigen, dass Brot und Wasser in der Wüste auszugehen drohten.

Bei Jesu letztem Abendessen legt sich auch ein dunkler Schatten über die zunächst so ausgelassene Gemeinschaftsfeier. Jesus schaut in die Freundesrunde und sagt: „Es ist einer unter euch, der wird mich verraten.“ Da ist also als falscher Freund und unechter Gast einer dabei, der Jesu schmerzhaftes Ende mit vorbereitet.

Und trotz des Schattens, der dadurch auf dem letztem Mahl Jesu liegt: Das Essen mit Jesus, sein Abendmahl verbindet uns mit ihm bis zum heutigen Gründonnerstag. Auch wenn unter uns ein schwieriger Mensch sitzen sollte. Die einladende Hand des Gastgebers Jesus bleibt ausgestreckt. Sollten wir sie wirklich ausschlagen? Denn durch ihn gestärkt, wird es ganz sicherlich in einigen Tagen auch bei uns zu Hause zu einem schönen, gelungenen Osteressen kommen. Das jedenfalls wünscht Ihnen allen von ganzem Herzen Ihr Pfarrer Max Koranyi aus Königswinter.

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