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Kirche in WDR 5 | 16.11.2013 | 06:55 Uhr

Glück

Autor: Glück ist in aller Munde, Glück ist en vogue. Logisch, jeder Mensch will schließlich Glück haben im Leben. Ich übrigens auch! Mit dem Glück kann man inzwischen viel Geld verdienen. Sie brauchen nur einen Ratgeber zum Thema „Glück“ zu schreiben. Die sind derzeit sehr gefragt. Die Lebenshilferegale in den Buchhandlungen sind voll davon. Menschen wollen wissen, wie das geht: „glücklich werden“.

Ich kann es Ihnen nicht sagen. Ich habe heute auch kein Rezept mitgebracht. Und in der Bibel steht auch keins. Klar, es gibt heute manche religiöse Strömung, die Glück verspricht. Forscher haben angeblich sogar herausgefunden: Religion macht glücklich. Und: religiöse Menschen sind gesünder oder leben sogar länger als andere. Ich kann Sie beruhigen: Der christliche Glaube macht nicht glücklich! Jedenfalls nicht im landläufigen Sinn. Hören Sie, was Jesus dazu meint:

Sprecherin: Glücklich sind, die arm im Geist sind. Glücklich sind, die über Leid klagen. Glücklich sind die Sanftmütigen. Glücklich sind, die nach Gerechtigkeit hungern und dürsten. Glücklich sind die Barmherzigen. Glücklich sind, die reinen Herzens sind. Glücklich sind, die Frieden schaffen.

Autor: Soweit die Kostprobe aus der Bibel! Jesus nennt nicht die christlichen oder religiösen Menschen glücklich, sondern die Empfindsamen! Deswegen habe ich eben gesagt: Der christliche Glaube macht nicht glücklich im Sinn der Ratgeberliteratur.

Empfindsamkeit also ist der Schlüssel zum Glück. Das hat nicht zwingend etwas mit einer religiösen Einstellung zu tun. Kann, muss aber nicht! Und das Umgekehrte gilt auch: Es gibt religiöse Menschen, denen geht jede Empfindsamkeit ab. Die merken gar nichts mehr.

Glücklich bin ich nach Jesus also, weil ich nicht abgestumpft bin. Weil ich noch etwas merke. Zum Beispiel, wenn ich meinen Zorn spüre. Den Zorn über Ungerechtigkeiten. Das ist besser als zu resignieren. Dass ich meinen Zorn spüren kann, das ist ein Zeichen von Lebendigkeit!

Glücklich bin ich, weil ich den Mut habe, auch einmal sanft zu sein. Es gibt Situationen im Leben, die Härte verlangen. Aber: wer nur hart sein will, der verhärtet! Glücklich bin ich, weil ich auch mal sanft sein kann. Dann, wenn es dran ist! Wie das Wort Sanftmut schon sagt: Dazu braucht es Mut! Wer den Mut hat, sanft zu sein, ist also kein Weichei oder Warmduscher! Im Gegenteil! Wer den Mut hat, sanft zu sein, der schwimmt gegen den Strom in unserer Gesellschaft, die zusehends verroht.

Glücklich bin ich, weil ich Leiden spüre. Mein eigenes Leid und das anderer Menschen. Leid ist nämlich kein Schicksal. Nichts zum „sich schicken“! Nichts zum „cool“ bleiben. Es ist etwas zum Herausschreien. Zum Klagen. Nichts zum In-Sich-Hinein-Fressen! Leid ist nichts, was man allein mit sich selber ausmacht. Besser ist es, Leid zu teilen. Das hilft mir, damit fertig zu werden.

Mein christlicher Glaube macht mich nicht glücklich im landläufigen Sinn. Mein Glaube ist auch keine Anleitung zum Glücklich sein. Aber er macht mich gelassen. Ich muss mich nicht an der Jagd nach dem Glück beteiligen. Ich muss mich nicht mit Glücksrezepten beschäftigen. Ich muss für mein Glück nicht trainieren. Ich muss mich nicht anstrengen, damit meine Glückshormone in Schwung kommen.

Ich weiß: Glück ist nicht machbar. Glück wird mir vom Himmel geschenkt. Es wird mir zuteil. Es fällt mir zu. Es reicht, wenn ich lebendig bin. Wenn ich Empfindungen habe! Wenn ich noch was merke und nicht abgestumpft bin.

In diesem Sinne einen glücklichen Tag – das wünscht Ihnen Pfarrer Frank Küchler aus Troisdorf.

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