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Kirche in WDR 5 | 02.09.2014 | 06:55 Uhr

Was mich losgehen lässt

Autorin: Guten Morgen!

Direkt nach dem Abi hat Hendrik seinen Rucksack gepackt. Er will auf dem Jakobsweg pilgern. Nach dem Lernstress raus kommen, Abstand gewinnen, allein sein mit sich. Über sein zukünftiges Leben will Hendrik Klarheit bekommen: Was soll ich studieren? In der Schule lernt man zwar viel, aber nichts wirklich über sich selbst, sagt er. Mit kleinem Gepäck, gerade mit dem Nötigsten ausgestattet, tritt er die 800 km lange Pilgerreise in Spanien an. Nach vier Wochen ist er in Santiago de Compostela angekommen. Dazwischen liegen Erfahrungen und Begegnungen, die ihn bereichert haben und Antworten, die er gefunden hat. Irgendwann, sagt er, habe ich einfach aufgehört nachzudenken – auch über die schmerzenden Füße. Ich bin gegangen, habe mich gefreut an der Natur, die Sonne genossen und Dinge gesehen und gefühlt, die ich noch nie bewusst wahrgenommen habe. Hendrik hat Menschen kennen gelernt und Freunde fürs Leben gefunden. Der Weg verbindet. Was das Wichtigste für ihn war, habe ich ihn gefragt. Man fängt an, in manchem einen tieferen Sinn zu entdecken, ans Schicksal zu glauben, so nennt er es. Alles, was geschieht, hat Bedeutung, es gibt keine Zufälle. Und man hinterfragt, wie viel man wirklich zum Leben braucht und wird dankbar für das, was einem geschenkt wird.

Viele Menschen sind fasziniert vom Pilgern und machen sich darum auf den Weg. Die Motivation ist sehr unterschiedlich: Die Einen lässt die Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens losgehen. Für Andere ist es die körperliche Herausforderung, die eigenen Grenzen kennen zu lernen. Wieder Andere wollen den Alltagsstress vergessen, den Kopf frei bekommen und sich neu erleben und orientieren. Egal, ob man sich eine Auszeit gönnen, Klarheit finden, einen Schicksalsschlag verarbeiten oder Gott näher kommen möchte – der Pilgerweg bleibt immer auch ein spiritueller Weg.

Für eine Weile nehme ich mir eine Aus-Zeit, konzentriere mich, sammle meine Gedanken. Ich nehme wahr und fühle Wind, Regen und Sonne auf der Haut. Fühle mit anderen, die den Weg mit mir teilen. Erkenne meine eigene Kraft und meine Grenzen. Und ich gebe dem Raum, was kommt - vor allem dem Unvorhergesehen, Ungeplanten.

Das lateinische Wort, von dem unser Wort Pilgern abgeleitet ist, bedeutet: in der Fremde sein. Das trifft es, glaube ich, ganz gut: Ich verlasse den vertrauten Weg und gehe einen fremden. Ich verlasse den gewohnten und gut organisierten Alltag und wechsele die Spur. Ich lasse für eine Zeit all das hinter mir, was sonst das Leben bestimmt. Und wenn ich dann am Ziel angekommen bin, bin ich mit Sicherheit verändert.

Es ist nicht wichtig, wie lang der Weg ist, wichtig ist, aus Gewohntem aufzubrechen, um Neues zu entdecken. Was ich mitbringen muss? Kleines Gepäck geschnürt aus Neugier und Offenheit für die Begegnung mit mir selbst, mit Anderen, mit Gott. Was mir geschenkt wird? Das wird jeder und jede selbst herausfinden.

Mich begleitet beim Aufbruch und Losgehen ein Segenswort:

Sprecher:

Mögest du auf all deinen Wegen

beschützt und bewahrt sein.

Der Wind stärke dir den Rücken.

Die Sonne erwärme dein Gesicht.

Der Regen erfrische dein Leben.

Alle Orte sollen dir Heimat werden.

Alle deine Wege mögen zu guten Zielen führen.

Mögen dich deine Wege

in neue Richtungen führen.

Mögest du Mut haben,

schwankenden Boden zu betreten

und zu neuen Ufern aufzubrechen.

Mögest du Neuland gewinnen.

Gott halte dich schützend in seiner Hand.

Autorin: Einen gesegneten Lebensweg wünscht Ihnen Pfarrerin Annette Krüger aus Witten.

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