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Kirche in WDR 5 | 30.11.2013 | 06:55 Uhr

Farbige Zeitangabe

Morgen, liebe Hörerin und lieber Hörer, fängt alles wieder von Vorne an: Zuerst das Violett mit einem Hauch Trockenharz; dann das Weiß mit einer Duftkerzennote, gefolgt von Lila mit Holzgeruch, noch einmal Weiß, diesmal aber verbunden mit Frühlingsdüften, anschließend dann für längere Zeit ein Grün, das nach reifen Feldern riecht. Und dann? Nun dann geht alles wieder von Vorne los. Das Kirchenjahr. So wie morgen eben.

Es sind die Farben, es sind die Düfte des Kirchenjahres, die wir mit dem 1. Advent wieder neu sehen, riechen, empfangen, genießen dürfen. Seit exakt 500 Jahren gibt es die liturgischen Kirchenfarben. In der Adventszeit fängt alles mit dem Violett an, der Farbe innerer Einkehr und Buße. Ich weiß wohl, dass sich unsere Adventstraditionen in Richtung Spekulatius verschoben haben. Aber ursprünglich waren die vier Wochen vor dem Christfest als Vorbereitungszeit gedacht, Tage der Stille, zur Besinnung – und Erwartung eines neuen Menschen, der in einer Holzkrippe zur Welt kommen wollte. Von daher der leichte Hauch von Trockenharz in diesen Zeiten.

In einem Monat aber riecht es dann anders. Kerzen schicken ihren Duft in den Raum – und die Antependien, kunstvolle Textilschals vor Altar und Kanzel, leuchten im leuchtendsten Weiß, der Farbe des ewigen Himmels. Weiß ist das Kleid des Täuflings, der Braut, der Engel, des Auferstandenen. Die Farbe, die ja eigentlich gar keine Farbe ist, erzählt zu Weihnachten von einer Welt, die ganz anders ist als unser Alltag – und trotzdem bei uns sein möchte: leuchtend, strahlend, beglückend hell.

Wieder löst das Violett diese Festzeit ab. Erneut eine Zeit des Nachdenkens, aber auch der Trauer, des Abschieds und Schmerzes. Purpurnes Violett, das war das Gewand des Königs. Und um die Schmerzen eines besonderen Königs handelt es sich auch in dieser Zeit. Das Jahr der Kirche lässt eben keinen Teil des Lebens aus. Ja, es wird’s gefeiert und Es wird getrauert und gelitten. Ein König geht durch die Nacht auf einen dunklen Hügel zu. Das schwere Kreuz auf seinen Schultern, an dem er den Tod finden wird. Deshalb schwebt ein Holzgeruch durch diese Wochen. Das Kreuz bleibt eben immer Teil unserer Zeit.

Aber dann, was für ein Klang, eine Stimmung, fliegende Töne, duftende Frühlingsgräser: Das Osterfest ist da. Und warum sollte man jetzt noch eine andere Farbe erfinden, wo es doch schon das Weiß ewiger Glückseligkeit seit Weihnachten gibt. Jetzt aber feiern wir mit dieser Farbe nicht die Geburt des Kindes, sondern die Wiedergeburt des Mannes, seine Auferstehung. Halleluja.

Und dann, ja dann, wenn der Sommer wieder so richtig da ist, wird es, wie könnte es auch anders sein, grün in unseren Kirchen. Das Gras ist grün und die Hoffnung auch. Wir riechen jetzt nicht nur die lauen Winde, jetzt hören wir auch das Wasser des Lebens während der großen Ferien, ganz neu, ganz fein.

Zum Schluss gibt’s noch mal Rot, wie zum Pfingstfest schon einmal; dann feiert die protestantische Kirche am Reformationstag das Wunder, dass sie sich immer erneuern, verbessern, verjüngen darf. Durch Gottes Geist Und dabei kann es schon zwischendurch auch schon mal nach wittenbergisch’ Bier duften.

Das Jahr des Herrn 2013/2014 neigt sich dem Ende zu und: Zuletzt geht immer wieder alles von Vorne los: Advent, Weihnachten, Passionszeit, Ostern, Himmelfahrt, Pfingsten, Trinitatiszeit, Ewigkeitssonntag – so lange, bis aus dem bunten Jahr des Herrn seine regenbogenfarbige Ewigkeit geworden ist. Aber jetzt, liebe Hörerin, lieber Hörer freuen Sie sich erst mal auf den morgigen violetten Advent – vielleicht mit roten Kerzen und grünen Zweigen - empfiehlt Ihnen Pfarrer Max Koranyi aus Königswinter.

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