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Kirche in WDR 5 | 25.10.2014 | 06:55 Uhr

Selig, die Frieden stiften.

Guten Morgen!

Von 1962 bis 1990 hielt man Nelson Mandela in Gefangenschaft, auf einer Insel scharf bewacht, ohne eine Chance zur Flucht. 28 Jahre lang! Am 11. Februar 1990 kam Nelson Mandela frei. Das Apartheidsystem der südafrikanischen Republik hatte abgewirtschaftet. Die politischen Verhältnisse waren mehr als instabil. Was hätte näher gelegen, als zurückzuschlagen und zum großen Rachefeldzug auszuholen. Aber das völlig Unvorhersehbare geschah. Nelson Mandela wurde zum großen Vermittler und Versöhner Südafrikas. Ein Mann, der fast dreißig Jahre inhaftiert war, wurde zum Friedensbringer seines Landes. Das war ein Geschenk für dieses Land, ja für die ganze Menschheit. Am Tag seines Todes, dem 5. Dezember 2013, und in den Tagen der Trauer bezeugten ihm Menschen aus der ganzen Welt ihre Bewunderung und Dankbarkeit. Alle haben gespürt, dass ein großer Mann des Friedens von ihnen gegangen ist.

Auch mich hat das sehr bewegt – vor allen Dingen, weil die routinierte Logik der Welt eine ganz andere ist. Sie setzt nur zu oft auf Gewalt und Gegengewalt. In den letzten Jahren sind die Konflikte und Kriege ja unübersehbar geworden. Es ist, als pflanzten sie sich fort wie eine böse Epidemie. Mir scheint: Inmitten einer Orgie von Hass und Brutalität war Nelson Mandela schon damals eine einsame Gestalt. Der Frieden hat es bis heute nicht leicht in dieser Welt.

Jesus preist in seiner Bergpredigt die Friedensstifter selig und sagt ihnen die Kindschaft Gottes zu. Damit spricht Jesus weiß Gott keine Selbstverständlichkeiten aus. Frieden zu stiften ist nicht die Norm. Gewöhnlich ist die Vergeltung, die Abrechnung. Gewöhnlich sind Gewalt und Gegengewalt. Davon wird die große Welt beherrscht, aber auch die kleine.

Wenn ich schon nicht auf die großen Konflikte der Welt nachhaltig Einfluss nehmen kann, dann will ich doch wenigstens den kleinen Bereich meiner persönlichen Verantwortung in den Blick nehmen. Alles ist doch zu unterstützen, was dem Frieden dient und ihn fördert. Das fängt schon bei den partnerschaftlichen und familiären Konflikten an. Da gibt es ja Familienfehden und Nachbarschaftskonflikte, die Jahrzehnte anhalten und oft sogar an die nachwachsende Generation vererbt werden. Kollegen und Kolleginnen sprechen seit Wochen oder Monaten nicht mehr miteinander, obwohl man sich fast täglich sieht. Keiner will nachgeben. Jeder verharrt in der Ablehnung.

Eine Spirale der Feindschaft zu durchbrechen, ist nicht leicht. Sie verlangt ein Umdenken, das im Inneren beginnt, in den eigenen Gedanken und Empfindungen. Bevor man Frieden stiften kann, wie es Jesus ja in der Bergpredigt nahe legt, muss man wohl mit sich selbst Frieden schließen. Wenn im Innern der eigenen Seelenwelt kein Frieden herrscht, wird er auch nicht nach außen zu tragen sein. Wie aber gewinne ich den inneren Frieden, der die Voraussetzung für den äußeren Frieden ist? Ich glaube, dass man sich selbst als friedensbedürftig verstehen und annehmen muss, als jemand der angewiesen ist auf die friedvolle Zuneigung durch andere. Denn wer kann schon im Dauerkonflikt mit anderen leben? Die Sehnsucht nach Frieden aber verändert bereits meine Haltung im Streit. Wenn die Sehnsucht nach Frieden stärker ist als der Wunsch nach Rache und Vergeltung, dann ist innerer und auch äußerer Friede möglich.

Aus Köln grüßt sie Prälat Josef Sauerborn

Copyright Vorschaubild: Public Domain Pixabay

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