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Kirche in WDR 5 | 29.10.2015 | 06:55 Uhr

Mach dir ein eigenes Bild

O-Ton Oberkirchenrat Klaus Eberl: Jeder muss sich selber ein Bild machen vom Glauben. Wir sind ja als Menschen Gottes Ebenbilder, aber wir sind Ebenbilder eines Gottes von dem wir kein Bild haben. Wir sollen Gott nicht festlegen auf eine bestimmte Rolle.

Autorin: sagt Oberkirchenrat Klaus Eberl von der Evangelischen Kirche im Rheinland und damit einen guten Morgen!

Für die evangelischen Kirchen in Deutschland stand das zurückliegende Jahr unter dem Motto: Bild und Bibel. War es für Martin Luther der Buchdruck, der ihm neue Verbreitungswege für Gottes Wort eröffnete, so sind heute Radio, Fernsehen und vor allem das Internet Medien, über die die Botschaft in alle Welt geht. Zwar sagt das 2. Gebot:

Sprecher: „Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder von dem, was oben im Himmel, noch von dem, was unten auf Erden, noch von dem, was im Wasser unter der Erde ist: Bete sie nicht an und diene ihnen nicht!“ (2. Mose 20,4f)

Autorin: Und doch ist es wichtig, sich ein eigenes Bild zu machen. Oberkirchenrat Klaus Eberl meint:

O-Ton Oberkirchenrat Klaus Eberl: Weil jeder für sich selber einen Zugang zum Glauben finden muss. Das kann uns niemand abnehmen. Es gibt keine Hierarchie, die sagt so und so und so, das musst du jetzt glauben. Sondern jeder muss für sich eigentlich die Antwort auf die Frage finden: Was trägt mein Leben, was ist der Grund meiner Hoffnung?

Autorin: Deshalb hatten die Evangelischen Kirchen im Rheinland und in Westfalen in diesem Jahr eingeladen, selbst Bilder zu ausgewählten Bibelversen zu gestalten. Mitgemacht bei dieser Aktion Bilderbibel haben Alt und Jung. Beide Bilderbibeln sind im Internet zu sehen. (1) Ein Blick darauf lohnt sich. Denn:

O-Ton Oberkirchenrat Klaus Eberl: Wenn Schüler sich mit der Stiftshütte auseinandersetzen, kommen die nicht auf die Idee, dass es irgendetwas Besonderes ist, sondern das ist eine Hütte aus Stiften. Und manchmal eröffnen ja gerade so direkte Zugänge dann auch nochmal den Blick für einen ursprünglichen Sinn eines biblischen Textes.

Autorin: Gestaltet haben das Bild von der Stiftshütte Schülerinnen vom Berufskolleg der Evangelischen Stiftung Hephata in Mönchengladbach. Sie bereiten sich vor auf ihre Arbeit mit Menschen mit Einschränkungen. (2)

O-Ton Oberkirchenrat Klaus Eberl: In den ganzen Diskussionen um Inklusion spielt die Frage der Vielfalt eine Rolle. Und jetzt ist auf einmal die Stiftshütte eine Hütte aus Buntstiften, das heißt das Heiligtum Gottes ist eigentlich genauso vielfältig wie die Welt in der wir leben. Wo Menschen mit und ohne Behinderung, junge Menschen, alte Menschen, Menschen unterschiedlichen Glaubens zusammenkommen und miteinander eine Gemeinschaft sein sollen. Und das ist eine Interpretation dieses Bibeltextes, die gibt es in keinem wissenschaftlichen Kommentar, sondern das gelingt dann, wenn Menschen ihre eigene Erfahrungswelt und das, was ihnen wichtig ist in einen Dialog bringen mit dem biblischen Text.

Autorin: Sehr oft ist die Hand Gottes zu sehen auf den eingereichten Bildern. Mal reicht Gott den Menschen die Hand aus einer Wolke oder hält sie schützend über sie. Mal lastet die Hand Gottes schwer auf den Menschen. So wie in diesem Bild.

O-Ton Oberkirchenrat Klaus Eberl: Der Bibeltext ist aus dem 1. Samuel Buch. Der Herr tötet und macht lebendig, führt hinab zu den Toten und wieder herauf. Der Tod ist ja für uns ein Rätsel und natürlich auch etwas wovor alle Menschen Angst haben. Und diese Angst bringt dieses Bild sehr schön zum Ausdruck. Da ist eine große Hand, aus der Hand gehen Blitze heraus und der Mensch liegt hilflos in so einer Gasse. Rechts und links sind Mauern, also wir kommen aus dieser Situation auch nicht raus. Und es gibt nur eine kleine helle Stelle über dieser Hand, also das ist, wenn man so will der Sehnsuchtsort - in dieser schwierigen Situation, doch nicht ganz verloren zu sein.

Autorin: Widersprüche werden nicht aufgelöst. Gott ist all das. Denn so erleben es die Menschen ja auch:

O-Ton Oberkirchenrat Klaus Eberl: Wenn wir an die Flüchtlinge denken, die über´s Mittelmeer kommen und untergehen. Viele erzählen dann wie viele unterwegs gestorben sind, mitten in ihrer Angst und mitten in ihrer Hoffnungslosigkeit. Die Abhängigkeit des Menschen ist damit genial dargestellt.

Autorin: Mit einem unbefangenen, staunenden Blick der Bibel begegnen und sich ein eigenes Bild machen. Mit anderen darüber sprechen und so einen Zipfel dessen zu fassen bekommen, der sich in vielerlei Gestalt zeigt, der den Menschen nahe ist und doch der unfassbare Gott bleibt. Einen guten Tag wünscht Ihnen, Ihre Pfarrerin Petra Schulze aus Düsseldorf.

(1) Evangelische Kirche im Rheinland: http://bildundbibel.ekir.de/ und Evangelische Kirche von Westfalen http://bibel2015.tumblr.com/

(2) Video aus der Evangelischen Stiftung Hephata (http://www.hephata-mg.de/) von der Aktion Bilderbibel: http://www.ekir.de/www/service/hephata-18808.php

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