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Kirche in WDR 5 | 31.01.2017 | 06:55 Uhr

Lebendiges Licht

Autorin: Guten Morgen!

Bei einem Besuch erzählt mir ein Ehepaar von diesem Erlebnis:

Sprecher (Mann): Wir saßen beide auf dem Balkon und guckten in den Abendhimmel. Ein Falke war zu sehen und ein paar Rehe ästen auf dem Feld. Der Himmel war grau, wolkenverhangen. Gleich wird es regnen, dachte ich. Wir blieben noch ein bisschen sitzen und überlegten, was am nächsten Tag nach Feierabend noch gemacht werden muss. Alles ganz normal, alles wie immer. Und auf einmal wurde es so anders. Direkt vor uns brach die Wolkendecke auf, und es wurde strahlend hell.

Guck mal! Siehst du das auch?, sagte ich. Das gibt’s doch nicht, kann das wahr sein?

Sprecherin (Frau): In diesem hellen Licht war eine Gestalt zu erkennen. Denkst du auch, was ich denke? Ob das Gott ist?, fragte ich meinen Mann. Dann saßen wir einfach nur still da und schauten solange bis das Licht verschwand.

Sprecher (Mann): Wir waren uns ganz sicher. Gott sieht uns hier. Mitten auf dem Land. Und dann war da dieses Gefühl…

Sprecherin (Frau): Ja, ein gutes Gefühl. Wir haben uns so ermutigt gefühlt.

Sprecher (Mann): Wir werden das nie vergessen.

Autorin: Kann das sein? Ein Paar sieht ein helles Licht und ist sich sicher: Gott selbst hat sich uns gezeigt. Die veränderte Atmosphäre, das Gefühl der Ruhe und Ermutigung.

In einem alten Gebet der Bibel, in einem Psalm wird Gott ganz ähnlich beschrieben:

Sprecher (Mann): Licht ist dein Kleid, das du anhast. (Psalm 104,2)

Autorin: Das Licht ist eine schöne, helle Umhüllung.

Doch ist Gott viel mehr als die Augen sehen können. Gott kann die Umhüllung wechseln wie ein Kleid und ist auch in der Dunkelheit zu finden. Wenn man ihn mit eigenen Augen sehen könnte, wäre es leichter, an ihn zu glauben. Wenn ich Gott sehen könnte, dann wäre alles klar. Ich könnte ihm Fragen stellen, all das, was ich immer schon mal fragen wollte und worauf ich keine Antwort fand.

In den christlichen Kirchen nennen wir die jetzigen Wochen Epiphaniaszeit: Epiphaneia heißt übersetzt glanzvolle Erscheinung.

Es ist das älteste Fest der Christenheit und ganz eng mit dem Licht verbunden:

Mit dem Licht Gottes, das die Dunkelheit vertreibt. Aber keiner hat Gott je gesehen, so erzählen die biblischen Bücher. Nicht einmal Mose oder der Prophet Elia. Sie wünschten sich, einmal Gottes Herrlichkeit zu sehen. Aber es klappte nicht. Gott hat sich immer wieder verborgen. Und doch erleben manche Glaubende lichtvolle Augenblicke, die sie ermutigen. Wie das Ehepaar aus meiner Gemeinde. Ob sie Gott gesehen haben? Sie selbst sind sich sicher. Beweisen müssen sie nichts. Es zählt einzig, was sie selbst für sich tief empfunden haben: Das Vertrauen: Gott sieht uns, wo wir auch sind.

Eine, die das auch erlebt hat, ist die Mystikerin und Nonne Hildegard von Bingen.

Sie schreibt 1175 an den niederländischen Mönch Wilbert von Gembloux (1):

Sprecherin: „Das Licht, das ich schaue, ist nicht an den Raum gebunden. Es ist viel, viel lichter als eine Wolke, die die Sonne in sich trägt. (…) Wann und wie ich es schaue, kann ich nicht sagen. Aber solange ich es schaue, wird alle Traurigkeit und alle Angst von mir genommen, sodass ich mich wie ein einfaches junges Mädchen fühle und nicht wie eine alte Frau.“

Autorin: Licht ist das Kleid, das Gott anhat. Es leuchtet unerwartet hinein in graue Alltage und dunkle Zeiten. Beruhigt und macht Mut.

Gottes Licht in Ihrem Leben wünscht Ihnen Viktoria Keil Pfarrerin in Barntrup und Sonneborn.

( 1 ) Hildegard von Bingen, ‚Nun höre und lerne, damit du errötest…’ Briefwechsel, nach den ältesten Handschriften übersetzt und nach den Quellen erläutert. Verlag Herder 1997, S. 227.

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