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Kirche in WDR 5 | 07.02.2017 | 06:55 Uhr

Dankbarkeit

Guten Morgen!

Wie gerne erinnere ich mich an meinen Großvater. Bis heute verbindet mich nämlich mit ihm das Innehalten vor dem Mittagessen. Mein Großvater hatte in Krieg und Gefangenschaft schreckliches Elend gesehen und Furchtbares miterleben müssen. Oft musste er hungern und war daher dankbar für jedes Stückchen Brot.

Schon als kleines Kind spürte ich immer wieder seine Dankbarkeit für das tägliche Brot, für die warme Mahlzeit und die Gemeinschaft bei Tisch. Und diese Dankbarkeit drückte er dann im Tischgebet vor dem Essen aus.

Manchmal konnten wir Kinder es natürlich nicht abwarten mit dem Essen zu beginnen, aber meinem Großvater war es immer wieder wichtig, vor der gemeinsamen Mahlzeit einen Moment Innezuhalten und zu danken. Das habe ich von meinem Großvater übernommen. Und dafür bin ich ihm dankbar!

Unser deutsches Wort „danken“ kommt von „denken“. Nur wer denkt, wer nachdenkt, kann auch danken. Denn nichts ist selbstverständlich in dieser Welt. Und das immer wieder zu erkennen, dafür muss ich nachdenken

Ich merke, wie wichtig mir das heute ist und wie notwendig es ist, wirklich darüber nachzudenken: Woher kommt mein Essen eigentlich? Wem habe ich es zu verdanken: Nur mir selbst, weil ich es eingekauft und zubereitet habe? Sicherlich nicht!

Viele haben ihren Anteil daran: Der Landwirt, die Beschäftigten in den Betrieben, die Lastkraftwagenfahrer, die die Lebensmittel transportieren, die Geschäftsleute, die sie ihren Kunden verkaufen und sicherlich noch viele, viele mehr. So gesehen könnte ich eine ganze Dankeslitanei anstimmen!

Außerdem spüre ich schon seit einiger Zeit in mir und meiner Umgebung eine deutliche Sensibilität für gesunde und gerechte Lebensmittel. Ich denke öfters darüber nach, was ich denn hier wohl esse und unter welchen Bedingungen es hergestellt und vermarktet wurde. Glücklicherweise haben wir in Detmold dreimal wöchentlich einen Markt mit regionalen Produkten – so kann ich Kontakt aufnehmen mit dem Landwirt und erfahren, welches Obst und Gemüse wann Saison hat. Inzwischen schmecke ich sogar den Unterschied von frischem heimischen Gemüse und Importen aus aller Welt, denn man kann heute fast alles zu jeder Zeit im Jahr haben, es kommt dann nur nicht zwingend aus der eigenen Region. Zugegeben, das ist dann manchmal auch etwas teurer, aber Qualität hat auch ihren Preis. Und Lebensmittel sind wirkliche Mittel zum Leben.

Als Kind konnte ich das alles noch nicht ganz verstehen, aber heute ... heute weiß ich wie kostbar Lebensmittel sind, Und daher mache ich es genauso, wie mein Großvater. Heute halte ich auch einen Moment inne und spreche manchmal leise, manchmal laut, manchmal mit Gästen, manchmal an einem fremden Tisch ein Gebet vor der Mahlzeit und danke Gott, dem Schöpfer mit folgenden Worten:

„Segne Vater unser Essen.

Lass uns Neid und Hass vergessen,

schenke uns ein fröhlich Herz.

Lenke du so Herz wie Hände,

führe einst zum guten Ende

unsere Freude, unsern Schmerz.“ *

Der Dank für das tägliche Brot reicht so deutlich weiter, wenn Lebensmittel wirklich Mittel für das Leben sind, für ein Leben in Gerechtigkeit, in Frieden und Zuversicht.

Es grüßt Sie Ihr Pfarrer Christian Ritterbach aus Detmold.

*Gotteslob (1975), Katholisches Gebet und Gesangbuch, Nr.16,5, S.46

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