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Kirche in WDR 5 | 03.10.2017 | 06:55 Uhr

Unveränderter Wert

Guten Morgen!

Am 10. Dezember 1948 wurde von der Generalversammlung der Vereinten Nationen in Paris die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte verkündet. Bisher ist das der größte Erfolg aller bisherigen gesellschaftlichen Entwicklung weltweit. Im ersten Artikel dieser Erklärung heißt es:

Sprecher:

„Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen.“

Im Vorwort der Allgemeinen Erklärung heißt es, dass dieser Grundrechtskatalog der Weltgemeinschaft

Sprecher:

„das von allen Völkern und Nationen zu erreichende gemeinsame Ideal ist“.

Vermutlich wird jeder und jede von uns zustimmen: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“

Doch wenn wir sehen, wie es weltweit zugeht, wie Menschen unterdrückt, gequält und getötet werden, scheint das nicht so klar zu sein. Es ist ein Ideal, bei dem wir noch lange nicht angekommen sind. Und wir brauchen gar nicht in die weite Welt zu schauen, es reicht schon ein aufmerksamer Blick in unseren ganz normalen Alltag.

Da werden Menschen ausgegrenzt, weil sie fremd sind; gemobbt, weil sie schwach sind; beschimpft, weil sie anderer Meinung sind; und jeder wird die Liste weiterführen können. Und trotzdem gilt die Erklärung der Menschenrechte. Sie fordert uns heraus, wachsam zu sein und sie konkret im Alltag umzusetzen.

Paulo Coelho erzählt von einem Seminarleiter, der sein Seminar damit begann, dass er einen 20-Dollarschein hochhielt mit der Frage, wer ihn haben wolle. Natürlich hoben sich gleich einige Hände. Dann knüllte er den Schein zusammen und hielt ihn wieder hoch mit der gleichen Frage. Die gleichen Hände gingen hoch. Dann warf er den Schein gegen die Wand, trampelte darauf herum, machte ihn schmutzig und hielt ihn wieder hoch: Die gleichen Hände blieben oben.

Und er sagt:

Sprecher:

„Sie sollten dies niemals vergessen. Was immer ich auch mit dem Schein anstelle, er bleibt eine 20-Dollar-Note. Auch wir werden in unserem Leben kleingemacht, getreten, misshandelt, beschimpft. Dennoch sind wir immer gleich viel wert.“

Was angesichts des Geldscheins völlig klar ist, ist mit Blick auf die Menschen längst nicht so klar. Wer garantiert denn den gleichen Wert unterschiedlicher Menschen?

Der heilige Franziskus von Assisi, dessen Fest die Kirche morgen feiert, sagt ganz klar: „Was der Mensch vor Gott ist, das ist er und nicht mehr“ (Erm 19) und ich ergänze: und nicht weniger! Das ist für ihn eine klare Übung des Alltags. Er erklärt sie so:

Sprecher:

„Selig derjenige, der sich nicht für besser hält, wenn er von den Menschen gepriesen und erhoben wird, als wenn er für unbedeutend, einfältig und verächtlich gehalten wird. Aber wehe demjenigen, der von anderen in eine hohe Position gesetzt worden ist und in seiner Eigenwilligkeit nicht herabsteigen will.“

Ob ich viel Geld habe oder keines, viel weiß oder nichts, gelobt werde oder übersehen – was vor Gott ist, das zählt.

Dass Sie sich im Getriebe des Alltags Ihres eigenen Wertes immer wieder bewusst werden, wünscht Ihnen Schwester Ancilla Röttger aus Münster.

*http://teamfreiheit.info/menschenrechte/?gclid=EAIaIQobChMIn5Po56ik1gIVg2cbCh0BpwepEAAYASAAEgLm_PD_BwE

Paulo Coelho, Sei wie ein Fluß, der still die Nacht durchströmt. Neue Geschichten und Gedanken 1998-2005, Zürich 2006. S. 231.

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