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Kirche in WDR 5 | 22.01.2018 | 06:55 Uhr

Vom Unperfekten

Mitte Januar – morgens wird es spät hell, abends ist es früh dunkel. Der Winter nimmt – gefühlt – kein Ende und die Natur draußen scheint saft- und kraftlos zu sein! Wenn ich aber zuhause aus dem Wohnzimmerfenster schaue, sehe ich in unserem Garten den alten Stamm eines Baumes, den mein Mann und ich vor einem Jahr fällen mussten. Zwei Baumkronen bedrängten einander, nahmen sich gegenseitig Licht und Raum für das Wachstum. Ein unperfektes Zusammenleben.

Also: Einer der beiden Bäume musste weg. Die Krone wurde weggeschnitten, der Stamm bis auf drei Meter gekürzt, und dann stand da nur noch der Baumstumpf – ziemlich kahl – auch nicht gerade perfekt. Wir warteten zulange mit dem Umhauen des Stammes. Und dann die Überraschung: Die große Lebenskraft im Baumstumpf sorgte für neue Triebe, nicht nach oben, sondern ringsherum. Und jetzt steht da, wo mal ein großer Baum mit breiter Krone war, eine grüne Säule, ringsherum mit frischen Trieben bewachsen, auch jetzt im Winter. Diese Lebenskraft hat mich ziemlich beeindruckt, und jetzt bleibt der Baumstumpf natürlich stehen. So, wie er jetzt aussieht, bedrängt er ja auch den anderen Baum nicht mehr. Beide können jetzt gut nebeneinander existieren. Was einmal unperfekt war, hat jetzt eine ganz neue Qualität bekommen.

„Das Leben muss nicht perfekt sein, um wundervoll zu sein.“ Dieser Spruch stimmt. Er fiel mir kürzlich auf als Wandtattoo. Er ist mehr als nur eine Beschreibung für das Wunder in meinem Garten. Dieser Satz ist für mich eine Einladung, sich über das Leben zu freuen – über das eigene, über andere Menschen, und natürlich über das Leben selbst in seinen vielfältigen Formen – eben auch in der Form eines alten Baumes, der den Kahlschlag überwunden hat.

Und der Satz ist eine gute Gelegenheit, das Unperfekte, das Alltägliche, das scheinbar Selbstverständliche zu würdigen und zu feiern. Wie das gehen kann? Wohl nicht mit großem Aufwand. Vielleicht eher so, dass ich alles, was mir heute entgegenkommt, und ganz besonders das Unperfekte und das Überraschende, mit neuen Augen sehe und vielleicht sogar dankbar annehme. Und wenn das mit der Dankbarkeit an einem unperfekten Tag nicht in jeder Situation klappt, dann kann ich es auch einfach mit Gelassenheit versuchen.

Einen schönen, wenn auch vielleicht unperfekten Montag wünscht Ingelore Engbrocks

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