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Kirche in WDR 5 | 07.02.2018 | 06:55 Uhr

„Verbotszone?“

Die Eingänge mancher Kirchen gleichen manchmal einer richtigen Verbotszone. In meinem letzten Urlaub wurde ich in einer großen Kathedrale tatsächlich von sage und schreibe zehn Verbotsschilder am Eingang begrüßt: Fotografieren verboten, kurze Kleidung verboten, Handybenutzung verboten, essen und trinken verboten usw. Alle Schilder waren schön gezeichnet, sodass sie für alle Sprachen verständlich und eindeutig waren. Aber es waren eben Verbote; deutlich gekennzeichnet durch einen dicken roten Kreis.

Ja, ich gebe zu, ich habe auch schon einiges in Kirchen erlebt: ein freilaufender Hund, Handyklingeln in den unpassendsten Momenten und sogar ein verschwitzter Mann, der sich im Weihwasserbecken im Eingangsbereich die Haare wäscht.

Ich unterstelle den Verbotsschildern zunächst einmal eine gute Absicht. Sie sollen einem selber und den anderen helfen, den Kirchenraum als das wahrzunehmen, was er ist: ein Raum, der anders ist als alltägliche Räume. Besonders bei Städtereisen kann der Kirchenraum eine gute Abwechslung zum Trubel in überfüllten Straßen sein und lädt ein, Stille zu genießen und vielleicht in eine fremde Welt einzutauchen; ein besonderer und heiliger Raum.

Aber so selbstverständlich ist das für viele nicht mehr erlebbar und erfahrbar. Also braucht es Hilfestellungen. Aber ob ein Katalog von Verbotsschilder da hilfreich ist, wage ich zu bezweifeln.

Im biblischen Buch der Psalmen heißt es „Ich aber darf dein Haus betreten dank deiner großen Güte.“ (Ps 5,8a) Genau das ist: Ich darf eintreten und mich willkommen fühlen, weil Gott es mir möglich macht. Damals, als dieser Text entstand, im Jerusalemer Tempel und heute in einer jeden Kirche.

Eine Situation hat mich letztens zum Schmunzeln gebracht. Mitten in einem Gottesdienst kamen Großeltern mit ihrem kleinen Enkelkind in die Kirche und setzten sich in die erste Reihe. Der Opa wollte das dick eingepackte Kind auspacken: Mütze, Schal, Handschuhe… Gleichzeitig redete er auf ihn ein. Der etwa 2 ½-jährige Junge machte „Pssst“ und sein Opa wusste, dass er leise sein solle; mit einem Lächeln im Gesicht wohlgemerkt. Das Kind hatte sehr gut verstanden, dass hier gerade etwas anderes dran ist. Etwas, das man vielleicht gar nicht erklären kann und muss.

Vielleicht hilft ein freundlicher Hinweis von anderen Kirchenbesuchern mehr, mich willkommen zu fühlen in einem Gotteshaus; mehr als ein großer Katalog von Verbotsschildern am Eingang unserer Kirchen.

Einen guten Tag wünscht Ihnen Kaplan Andreas Möhlig aus Würselen.

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