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Kirche in WDR 5 | 13.06.2018 | 06:55 Uhr

Ein Segen sein

Guten Morgen!

Es ist schon ein Jahr her, aber es ist mir in Erinnerung geblieben: Der letzte G20-Gipfel in Hamburg. Als Polizeiseelsorger habe ich eine Einheit der Bereitschaftspolizei nach Hamburg begleitet. Ich spürte die ständige Anspannung und Nervosität der Polizisten und Polizistinnen, wegen der Auseinandersetzungen mit gewalttätigen Demonstranten. Kaum eine Minute, in der mal nicht von irgendwoher ein Martinshorn zu hören war. – Ein wunderschönes Erlebnis in Hamburg habe ich allerdings auch bis heute vor Augen: Am letzten Tag des Gipfels bauten Anwohner Bierzelttische vor ihrem Haus auf, mit Kartons voller Äpfeln, Bananen, Pfirsichen sowie diversen Kuchensorten, Kaffee, Tee und Kaltgetränken. Auf die Frage, ob sie den lauen Sommerabend trotz des Belagerungszustands der Stadt für ein Nachbarschaftstreffen nutzen wollten, sagte eine Frau: „Nein. Das ist für Sie. Wir möchten uns dafür bedanken, dass Sie in diesen Tagen für unsere Sicherheit gesorgt haben. Sie sind ein Segen für uns. Guten Appetit!“ – Mich hat das angerührt, und viele von der Polizei auch. Ein solches Dankeschön für einen Dienst, den andere für selbstverständlich halten! Diese Anwohner waren durch ihre Dankbarkeit umgekehrt ein Segen für die Beamten und Beamtinnen.

Wenn ich das Wort „Segen“ höre, dann ist für mich Gott mit im Spiel. Das lateinische Wort für segnen – benedicere – heißt wörtlich übersetzt: ‚gut sagen‘. Segen bedeutet: Gott spricht Gutes zu. Er möchte, dass es den Menschen gut geht, dass sie das Leben in Fülle haben. Und weil Gott ein Gott zum Anfassen sein will, bedient er sich der Menschen. Durch andere Menschen kann ich seinen Segen spüren und mit meinen Sinnen erfahren.

Wenn ich wach und sensibel durch den Tag gehe, entdecke ich immer wieder Personen, die mich spüren lassen: Gott meint es gut mit mir.

Da lacht mich ein Kleinkind an und strahlt mit großen Augen: Das erinnert mich daran, dass Gott mich annimmt, so wie ich bin. Kollegen oder Freunde machen mir Mut bei schwierigen Aufgaben und sagen: „Das kannst du. Du schaffst das!“ Dann denke ich daran, dass Gott mir Talente geschenkt hat, die ich nutzen kann und soll. Ich glaube, dass er auf das sieht, was ich kann und was mir gelingt.

Bereits im Alten Testament sagt Gott dem Abraham: „Du sollst ein Segen sein. … Durch dich sollen alle Geschlechter der Erde Segen erlangen.“ (aus Gen 12,2f) Das lese ich als Auftrag, auch an mich. Nicht nur andere Menschen sind für mich ein Segen, ich kann umgekehrt auch für andere zum Segen werden.

Nach meiner Überzeugung geht es dabei nicht so sehr um konkrete Handlungen. , sondern darum, mit welcher Haltung ich anderen begegne, oder durch welche Brille ich sie sehe. Ich bemühe mich, meine Mitmenschen wohlwollend zu sehen und wertschätzend mit ihnen umzugehen. Ich weiß, dass mir das oft nicht gelingt. Doch da, wo es gelingt, können sie hoffentlich spüren, dass es jemand gut mit ihnen meint. Und wenn sie diese Erfahrung immer wieder machen, bekommen sie vielleicht eine Ahnung davon, dass es letztlich Gott ist, der es gut mit ihnen meint.

Einen Tag voller Segen wünscht Ihnen Pastoralreferent Martin Dautzenberg. Machen Sie’s gut. Bis morgen.

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