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Kirche in WDR 5 | 31.10.2018 | 06:55 Uhr

Alles geschenkt

Guten Morgen.

Erinnern Sie sich noch? Vor einem Jahr – da ist sie ganz groß gefeiert worden – die Reformation. Da hat die evangelische Kirche ihr 500-jähriges Bestehen gefeiert. Ein ganzes Jahr lang und natürlich auch am Reformationstag, dem 31. Oktober. Mittlerweile ist es ruhiger geworden, aber fertig mit dem Thema Reformation bin ich deshalb immer noch nicht. Im Gegenteil. Es wird Sie vielleicht überraschen: Ich habe dabei von meiner Enkelin gelernt. Von diesem Baby, das erst seit ein paar Monaten auf der Welt ist. Von ihr habe ich ganz viel gelernt, über mich, das Leben und den Glauben.

Mir ist bewusst geworden: Das meiste von dem, was ein Mensch lebensnotwendig braucht, kann er am Beginn des Lebens nicht selbst erledigen. Selbstständig kann ein Baby trinken, verdauen und durch Schreien auf sich aufmerksam machen und so seine Eltern regelmäßig um den Schlaf bringen. Die müssen dann erst einmal herauskriegen, was der Säugling mit dem Schreien ausdrücken will: Ist er müde? Hat sie Hunger oder Durst? Ob essen oder trinken, sich warm anziehen oder auch wieder ausziehen, sich waschen und wickeln – das alles kann der Mensch am Anfang des Lebens nicht allein. Er ist angewiesen auf liebevolle Eltern, die ihn mit allem versorgen.

Wenn ich das jetzt als Großvater wieder erlebe und die Zeichen meiner Enkelin zu entziffern suche, dann denke ich: Dass ich aufgewachsen bin, ist also nicht das Ergebnis meiner eigenen Leistung. Dafür haben andere gesorgt. Und meine Selbständigkeit und Selbstbestimmung, die fehlten am Beginn des Lebens völlig. Ein Mensch ist als Säugling und als Kleinkind – und das waren wir ja alle einmal – unbedingt angewiesen auf andere. Und wir bleiben das in gewisser Weise auch – ein Leben lang. Wir brauchen Zuneigung und Zärtlichkeit von anderen. Im Laufe des Lebens brauchen wir Hilfe, wenn wir krank sind oder eingeschränkt in unserer Bewegungsfreiheit – spätestens das Alter wird das mit sich bringen.

Und noch etwas: Dem Neugeborenen wird erst einmal einfach alles Lebenswichtige geschenkt. Was daraus wird, ist offen. Deshalb ist für mich jedes neugeborene Kind ein Gleichnis für unser Leben und unseren Glauben: Ich rette mich nicht selbst. Ich erlöse mich nicht selbst. Ich erhalte mein Leben nicht. Ich vergebe mir nicht selbst. Alles geschenkt! Ich muss es mir nicht erst verdienen. Wie gute Eltern so ist Gott: Wie ein guter Vater, eine liebevolle Mutter, die sich um ihr Kind kümmern, so beschenkt Gott mich. Und so beschenkt gebe ich das Geschenk weiter, die Erfahrung von „Da ist jemand, der sich kümmert“.

Dabei inspiriert mich Jesus, Gottes Sohn. Er hat ein Herz für die Schutzlosen, für Menschen mit schwierigen Lebensgeschichten. Er hat keine Berührungsängste: ob krank, fremd oder gescheitert, er geht jedem nach und zeigt: Du gehörst zu Gottes bunter Familie, Du bist willkommen. Du bist gewollt. Gott steht zu Dir. Lebe mutig und vertraue darauf.

Das ist die Mitte des christlichen Glaubens. Und das sind die Kerngedanken der Reformation! In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Reformationstag.

Ihr Präses Manfred Rekowski aus Düsseldorf.

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