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Kirche in WDR 5 | 22.12.2018 | 06:55 Uhr

Das Kind und die Windel

Guten Morgen.

Bei meiner Freundin steht die Krippe schon seit Anfang der Adventszeit im Wohnzimmer. Doch die Krippenfiguren ziehen erst nach und nach ein. Ochs und Esel, die Schafe, die Hirten, Maria und Josef und erst ganz zum Schluss, am Heiligen Abend, kommt das Jesuskind und wird in die Krippe gelegt. Das darf die Jüngste der Familie machen.

In meiner Krippe liegt das Jesuskind jetzt schon. Aus der Futterkrippe hole ich es heraus. Und ich schau es mir an, das Kindlein. In meiner Krippe sieht es so aus, wie man es aus dem Lied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ kennt.

Ein holder Knabe mit lockigem Haar.

Ganz spärlich bekleidet. Das ist aber auch schon der einzige Hinweis auf seine Armut.

Er trägt nur eine Windel. Das steht auch genauso in der Weihnachtsgeschichte in der Bibel. Direkt zweimal wird die Windel erwähnt, als wäre gerade sie von so großer Bedeutung.

Aber was hat so eine Windel mit Weihnachten zu tun?

Eltern erzählen oft, wie froh sie waren, als die Kinder endlich „trocken“ waren. Klar mehrmals am Tag zu wickeln kostet Kraft, Zeit und Nerven.

Mütter und Väter berichten natürlich auch, dass sie das gerne tun, weil sie ihr Kind schließlich lieben.

Ich denke an die Erzieherinnen in unserem Kindergarten. Wie oft die am Tag Windeln wechseln müssen. Und das bei Kindern anderer Leute.

Eine von ihnen hat mal gesagt, dass sie an manchen Tagen das Gefühl hat, sie würde nichts anderes tun, als Windeln wechseln. Wenn sie gerade alle Kinder ihrer Gruppe gewickelt hat, kann sie schon wieder beim 1. Kind neu anfangen.

Die elterliche Liebe treibt sie dabei nicht an. Was aber sonst?

Sie sagte mir: „Ich halte das aus, weil ich weiß: Wir alle haben mal in die Windel gemacht. Und wir werden das vielleicht auch eines Tages wieder tun müssen.“

Wir erfahren es als Kinder und spätestens als Menschen im hohen Alter wieder, dass wir aufeinander angewiesen sind, auf ein Miteinander. Dass da jemand ist, der mir hilft, dass ich sauber und trocken liege.

Ich halte das Jesuskind in der Hand und merke, wie bedürftig ich bin. Nach Liebe und nach Schutz. Wie dieses Kind in der Windel.

Gott zeigt auf dieses Kind in der Krippe und sagt damit:

Genau so kommt ihr alle auf die Welt. Nackt, wehrlos, angewiesen darauf, dass Menschen sich um euch kümmern.

Gott wird selbst zu diesem Kind in der Krippe und lässt sich in eine Windel wickeln. Damit verwickelt sich Gott in die Welt.

Ich lege das Jesuskind noch nicht zurück in die Krippe. Erst in zwei Tagen. Bis dahin liegt es auf meinem Schreibtisch und sagt: „Lass dich einwickeln in meine Liebe. Meine Kraft ist mächtig – vor allem da, wo du dich kraftlos und hilflos fühlst.“

Ein gesegnetes Fest wünscht Ihnen Pfarrerin Anne Wellmann aus Duisburg.

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