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Kirche in WDR 5 | 07.02.2019 | 06:55 Uhr

Meine Mission

Start-up-Unternehmen oder Change-Manager sprechen gerne von einer Mission, die sie für ihren Betrieb haben. Es geht ihnen dabei nicht nur um die Erfüllung eines bestimmten Arbeitspensums. Vielmehr möchten diese Unternehmen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren, sich an einem größeren Ziel zu beteiligen. Sie sollen erkennen, dass es bei ihrer Arbeit um mehr geht, als ums Brötchenverdienen. Dass jede und jeder im Betrieb ihren Beitrag leistet, diese jeweilige Mission zu erfüllen.

Ob die Rechnung immer aufgeht, sei einmal dahingestellt. Aber der Gedanke, dass jeder Mensch eine Mission hat, also ein größeres Ziel verfolgen kann, der fasziniert mich. Dass wir also unsere Lebens- und Arbeitszeit nicht einfach abspulen im täglichen Einerlei, sondern in jedem Augenblick unseres Lebens Teil eines größeren Ziels sind, das wir verfolgen. Meine Mission, meine Sendung macht mir bewusst, dass ich selbst Werte und Ziele, Wünsche und Träume in mir trage, die ich verwirklichen möchte. Und um ein bewusstes, selbstbewusstes Handeln geht es in unserem Leben, wenn wir nicht auf der Stelle treten wollen und das Leben einfach an uns vorbei laufen lassen.

Das Wort „Mission“ stammt ja aus dem christlich-religiösen Kontext und ist allzu oft fehlverstanden worden als Zwang fremder Völker unter den christlichen Glauben, wenn nötig mit Feuer und Schwert. Papst Franziskus definiert den Inhalt des Wortes Mission ganz neu, indem er sagt:

Sprecher:

„Ich bin eine Mission auf dieser Erde, und ihretwegen bin ich auf dieser Welt. Man muss erkennen, dass man selber ‚gebrandmarkt’ ist für diese Mission, Licht zu bringen, zu segnen, zu beleben, aufzurichten, zu heilen, zu befreien. Da zeigt sich, wer aus ganzer Seele Krankenschwester, aus ganzer Seele Lehrer, aus ganzer Seele Politiker ist – diejenigen, die sich zutiefst dafür entschieden haben, bei den anderen und für die anderen da zu sein.“

Ein besonders radikales Beispiel für die Aneignung der eigenen Mission ist der Heilige Franz von Assisi, der zu Beginn des 13. Jahrhunderts sein wohl behütetes und wohlhabendes Zuhause verlässt, um sich ganz und gar den Armen dieser Welt zuzuwenden, sich geradezu mit ihnen zu verbünden. Wie ist das geschehen?

In der verfallenen Kirche von San Damiano bei Assisi lässt sich Franziskus während des Gebetes vor einem Kreuz von der Liebe des nackten, gequälten und gekreuzigten Christus anrühren. Franziskus gehorcht der inneren Stimme des armen und liebevollen Jesus am Kreuz, verzichtet auf seinen Reichtum und fühlt sich zu den geringsten und ärmsten Menschen hingezogen, auch wenn es ihm zunächst Ekel bereitet. Es geht um genau diesen inneren „Tauschvorgang“ im Herzen und im Handeln, der Franziskus sein Leben lang begleitet: Franziskus tauscht Reichtum gegen Armut, Herrschaft gegen Knechtschaft, Bitteres gegen Süßes, Fleischlichkeit gegen Geistigkeit. Franziskus folgt von nun an einem nackten Jesus am Kreuz, ohne göttliche Zeichen der Macht und der Herrlichkeit, einem sehr menschlichen Gott, in dem sich die kleinen Leute ohne weiteres wiedererkennen können.

Um eine Mission zu haben, besser: Um mit unserem Leben der Ausdruck einer Mission zu sein, braucht es genau diesen inneren Tauschvorgang, diesen Mut zum Eigenen, diese innere Einsicht: Sei du selbst und brich auf.

Kommen Sie gut in diesen Tag! Ihr Weihbischof Christoph Hegge aus Münster.

*Papst Franziskus: Apostolisches Schreiben „Evangelii gaudium“, Nr. 273.

Vgl. a.a.O. Holl, A., 65.

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