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Kirche in WDR 5 | 03.04.2019 | 06:55 Uhr

Wertschätzen

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Guten Morgen!

Mit dem Jahr 1968 verbinden viele die Studentenunruhen, gesellschaftlichen Umbruch, Protest.

Weniger bekannt ist, dass 1968 ein Gedenktag ins Leben gerufen wurde, der eine ganz andere Generation in den Blick nimmt. Ich spreche von dem
„Tag der älteren Generation“. Der wird heute in Deutschland begangen. Das Ziel dieses Gedenktages ist es, auf die Rolle der Senioren in der Gesellschaft aufmerksam zu machen.

Aber wenn ich mich heute umhöre: Wer zählt sich eigentlich schon zur „älteren Generation“? Einen Senior, eine Seniorin heute zu definieren ist nicht ganz so einfach.

Generell kann man sagen: Es ist ein älterer Mensch, ein Mensch im Rentenalter oder ein Ruheständler. Diese Umschreibung sagt allerdings weder etwas über seine geistige und körperliche Verfasstheit aus, noch über seine soziale und fachliche Kompetenz.

Wie wäre es, würde man den Fokus der Senioren und Seniorinnen auf einen anderen Aspekt legen? Ich spreche da gerne von den Menschen mit einem „Leben reich an Jahren“. Und der hier angesprochene „Reichtum“ bedeutet Erfahrung, Wissen sowie Lebensgefühl aus Gelingen und Scheitern.

Aber machen wir uns nichts vor. Mit steigendem Alter nimmt fast alles ab, nur nicht die Zerbrechlichkeit. Alt werden ist kein Ponyhof.

Meine alte Mutter pflegte zu sagen: „Alt werden tut weh, aber nicht immer.“ Und mein alter Vater ergänzte: „Aber immer öfter.“

Altern ist keine reine Privatangelegenheit, älter werden hat nämlich Auswirkungen auf das soziale Umfeld, das gesellschaftliche Zusammenleben.

Ein Beispiel: An der Kasse eines Discounters. Die eingescannte Ware muss verstaut werden. In der Schlange an der Kasse wird es unruhig: „Geht das nicht schneller?“ Der alte Mann sucht in all seinen Taschen nach Kleingeld, um offenbar „abgezählt“ zahlen zu können. Das dauert und dauert, und nervt. Hier ist Geduld gefordert!

Alte Menschen haben vielleicht wenig Geduld mit sich selbst, fordern sie aber bei anderen einfach ein, und das ist auch ihr Recht.

Ich selber gehöre zwar noch nicht zu den Senioren der Gesellschaft, aber ich denke oft darüber nach, wie ich mich wohl als Senior verhalten werde.

In der Bibel habe ich zu dem Thema durchaus Anspruchsvolles gefunden: Die Bibel erzählt ja oft von alten Menschen.

Alte gelten in der Bibel als Personen, denen die jüngere Generation Respekt entgegen zu bringen hat: „Vor ergrautem Haar sollst du aufstehen, und einen Alten sollst du ehren”, heißt es im Buch Levitikus (Lev 19,32).

Und da „Alte über Weisheit verfügen im Sinne der von Jugend an gesammelten Lebenserfahrung“ (vgl. Sir 25,3-6), pointiert der Weisheitslehrer Jesus Sirach: „In ihrer Nähe halte dich auf, um von ihnen zu lernen“ (Vgl.: Sir 6,34-36).

Von den Alten lernen? Sicher nicht die Handhabe der nächsten Computergeneration, und auch nicht die neuesten Einsichten durch das Internet.

Aber es gibt da etwas anderes, was ich von ihnen
lernen kann. Zum Beispiel was es bedeutet mit weniger auskommen zu müssen, wenn die Rente knapp wird, und wenn dadurch auch die Beweglichkeit und damit verbunden auch der Aktionsradius kleiner wird. Wie es bewegt, wenn mehr und mehr Altersgenossen um einen herum wegsterben und sie liebe Menschen loslassen müssen. Wie es sich anfühlt, zerbrechlich zu sein. Was es bedeutet, auf Hilfe angewiesen zu sein.

Ja, von den Alten etwas über das Leben zu lernen, zu erfahren was das Leben mit ihnen gemacht hat. Wichtig dabei nur: Ich muss bereit sein, auch von den älteren Menschen noch etwas lernen zu wollen. Und das, das setzt Achtung und Wertschätzung gegenüber den Alten voraus, nicht nur heute am Tag der älteren Generation.

Christoph Stender, mit einem Gruß aus Aachen.

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