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Kirche in WDR 5 | 05.09.2019 | 06:55 Uhr

Hospiz - Leben bis zuletzt


Also: Wie viel Angst hatte ich, als ich das erste Mal vor einem Hospiz stand, weil ich dort ehrenamtlich mitarbeiten wollte. Umso erstaunter war ich, wie freundlich mich der Leiter empfangen hat. Sogleich stellte er mir zwei Gäste vor.

Sie haben richtig gehört: Gemäß dem Motto „Der Gast ist König“ heißen die Schwerkranken im Hospiz Gäste. Alles dreht sich hier um sie: um ihre Wünsche, um ihre Hoffnungen, und dass sie ein erfülltes Leben haben bis zum letzten Augenblick.

„Kranke besuchen“, wozu Jesus im Matthäus-Evangelium einlädt – das hatte ich mir bis dahin als etwas Bedrückendes vorgestellt. Im Hospiz habe ich das als Freude kennengelernt. Gern habe ich einzelne Gäste über kurz oder lang begleitet. Ich habe sie regelmäßig besucht. Wir haben miteinander gesprochen, Gesellschaftsspiele gemacht, einen kleinen Spaziergang unternommen. Und wenn uns danach war, haben wir auch miteinander geschwiegen.

Natürlich bin ich nicht der einzige, der über Jahre hinweg in einem Hospiz mitgearbeitet hat. In Deutschland machen 120.000 Menschen in der Hospizbewegung mit. Sie begleiten Schwerkranke in stationären Einrichtungen oder zu Hause.

Ganz ehrlich: Im Rückblick kann man über das heutige Engagement so vieler Menschen nur staunen. Denn vor 30 Jahren waren die Hospize fast noch ein Tabu-Thema. Niemand wollte ein Hospiz in seiner Nachbarschaft haben. Hospize galten als Sterbehäuser und nicht – wie heute – als Orte der Gastfreundschaft.

Hinter der modernen Hospizbewegung steht die britische Christin Cicely Saunders. In den 1960er Jahren war sie Ärztin auf einer Krebsstation in London. Dort erlebte sie hautnah, dass ein Krankenhaus meist kein guter Ort zum Sterben ist. Jedenfalls wollte sie neue Wege der Schmerzlinderung ausprobieren und auf die inneren Nöte der Schwerstkranken eingehen.

Cicely Saunders vergleicht das Hospiz mit der Lebensvielfalt in einem Dorf: Dort leben Menschen in Krankheit und in Gesundheit. Dort pflegen Menschen und dort lassen sich Menschen pflegen. Dort lernen Menschen und dort lehren Menschen. Und an diesem Ort sollen sich Menschen auch auf den Tod vorbereiten können: ohne Schmerzen und mitten unter anderen Menschen, die sich um ihr Wohl sorgen.

Genau so habe ich selber das Hospiz erlebt: als einen Ort, der sterbenden Menschen ein Leben ohne Schmerzen ermöglicht und an dem sie selbstbestimmt leben – bis zuletzt. Das Hospiz ist ein Ort, der alle, die dort ein- und ausgehen, reich beschenkt. „Das Leben in Fülle“, wovon die Bibel spricht – im Hospiz war das für mich mit Händen zu greifen.

Einen guten Tag wünscht Ihnen Hubertus Lutterbach aus Münster

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