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Kirche in WDR 5 | 24.09.2019 | 06:55 Uhr

Von Bäumen: Der Drachenbaum (Alexander v. Humboldt)

Guten Morgen!

„Kennst du die Ordnung, der der Himmel folgt, und setzt du sie um auf der ganzen Erde?“ (Hiob 38,33) Das ist keine Frage an einen heutigen Klimaforscher oder Meteorologen, sondern ein Satz aus einem jahrtausendealten Text. Dem Buch Hiob in der Bibel.

Hiob beschreibt damit wie wenig er über die Zusammenhänge unseres Heimatplaneten Erde weiß. Er schreibt weiter:

Sprecher: „Wer sagt dem Hahn, dass Regenwetter kommt? Wer zählt die rechte Zahl der Wolken ab?“ (Hiob 38, 36b-37a)

Hiob staunt über die Welt, die Gott ins Leben gerufen hat. Sein Staunen verändert den Blick auf sein alltägliches Leben. Er erkennt, wie klein er ist im ganzen Weltall und sagt:

Sprecher: „Ich bin zu wenig, Gott! Was soll ich sagen?“

Auch ich staune wie Hiob über die Schöpfung.

Und ich staune darüber, was Menschen seit Hiobs Zeiten darüber herausgefunden haben. Sie haben beobachtet und geforscht. Manchem Geheimnis des Lebens auf unserer Erde sind sie näher gekommen. Einer von ihnen war der Wissenschaftler Alexander von Humboldt. Vor 250 Jahren wurde er in Berlin geboren. Mit dreißig begann er eine Expeditionsreise. Das war 1799. Sie führte ihn über Teneriffa nach Venezuela, Kuba, Kolumbien, Ecuador, Peru, Mexiko und die USA. Begleitet wurde er vom Mediziner und Pflanzenkundler Aimé Bonpland.

Die Ergebnisse brachten die Menschen neu zum Staunen. Mit über 40 Messgeräten auf dem höchsten Stand der damaligen Technik untersuchte Alexander von Humboldt, was ihm begegnete. Tropische Pflanzen zum Beispiel. Er bestieg Vulkane - und Berge, um auf verschiedenen Höhen zu messen, warum die Pflanzen dort oben die Höhenluft und den kargen Boden aushielten.

Auf Teneriffa untersuchte er einen alten Drachenbaum:

Sprecher: „Obwohl wir durch die Erzählungen so vieler Reisenden den Drachenbaum in dem Garten des Herrn Franqui kannten, wurden wir doch nichtsdestoweniger durch seine ungeheure Größe in Erstaunen gesetzt. Man versichert, dass der Stamm dieses Baumes, der in mehreren sehr alten Dokumenten als die Grenzscheide eines Feldes erwähnt wird, schon im 15. Jahrhundert ebenso ungeheuer war wie heutzutage. Seine Höhe schien uns (50 bis 60 Fuß) 15 bis 18 Meter zu betragen; sein Umfang in der Nähe der Wurzeln beträgt (45 Fuß) fast 14 Meter (…) dieser Baum (ist) zweifellos (…) einer der ältesten Bewohner unserer Erdkugel.“ (1)

Wie können heute Bäume so alt werden? Alexander von Humboldt legte den Grundstock für heutige Erkenntnisse über die Klimazonen unserer Erde. Heute wissen wir viel genauer wie alles voneinander abhängt und verbunden ist.

Und gleichzeitig beeinflusst der Mensch ständig das Ökosystem – schon allein um zu überleben. Noch vor einigen Jahrzehnten fragen wir uns: Wie können wir Ökosysteme im Gleichgewicht halten. Gelungen ist uns das nicht. Die Gier ist größer. Wir zerstören Lebensgrundlagen. Die Schöpfung reagiert darauf. Ein uralter Drachenbaum oder eine winzige Flechte, die den Boden fit hält – was bin dagegen ich mit meinen paar Jahrzehnten Leben, mit meinem Lebenswandel, der die Vielfalt in der Schöpfung auslöscht? Wie sagte Hiob angesichts der Größe des Weltalls: „Ich bin zu wenig, Gott! Was soll ich sagen?“

Staunend erkennen, dass ich als Mensch eingebunden bin in die gesamte Schöpfung. Viel stärker, als ich dachte. Das macht wachsam - und bereit für neue Expeditionsreisen, um das zu bestaunen und zu schützen, was noch da ist.

Augenblicke des Staunens heute wünscht ihnen ihre Viktoria Keil, Pfarrerin in Barntrup und Sonneborn.

Quelle:
Alexander von Humboldt: Die Forschungsreise in den Tropen Amerikas, herausgegeben. u. kommentiert von H. Beck, WBG Darmstädter Ausgabe 7 Bände 2018, Band II/1, S. 85.

Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze






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