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Kirche in WDR 5 | 18.01.2020 | 06:55 Uhr

Wenn die Seele Ruh´hat

Guten Morgen!
Ist schon erstaunlich. Wie lange ich in der Hektik des Alltags funktioniere: Job, Haushalt und Familie organisieren, dabei Verwandtschaft und Freunde nicht vernachlässigen, unliebsame Ereignisse ohne Wutanfall auf die Reihe bekommen, meinen liebsten Menschen aufmerksames Auge und Ohr sein.
Doch dann fühle ich mich plötzlich wie ein überlaufendes Fass. Es ist zu viel. Lasst mich doch alle in Ruhe! Macht doch euren Kram alleine. Ich habe den schwachsinnigen Trott satt und die Launen des Chefs und das Gemäkel der Familie. Und mich selber kann ich auch nicht mehr leiden in all meiner Gereiztheit und Unruhe. Und überhaupt: Eigentlich wollte ich ganz anders sein…
Ruhe finden wird zur großen Sehnsucht. Schlafen können ohne Wecker. Nichts tun ohne schlechtes Gewissen. Wandern in einsamer Landschaft. Still sitzen in einer dämmrigen Kirche. Nachdenken vor einer Kerze. Beten: „Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; von ihm kommt mir Hilfe.“ (Psalm 62,2)
Doch dann kehren die Gedanken wieder wie Stürme, die Sorgen wie knirschende Nagetiere, die Unruhe wie Spinnen auf der Haut. Die Stille erst bringt den inneren Aufruhr so recht zum Toben. Bloß jetzt nicht flüchten in den Lärm, in die Geselligkeit, in alte Betriebsamkeit!
„Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; von ihm kommt mir Hilfe.“ (Psalm 62,2)
Schon längst wartet Gott auf meine Rückkehr. Schaut aus nach mir. Wie ein Vater, dessen Sohn einen unglücklichen Weg nimmt. Der Vater hofft täglich auf seine Rückkehr und empfängt ihn schließlich mit offenen Armen. Kaum zu glauben, wo ich doch so lange fort war, anderen Zielen nachgejagt habe, in Oberflächlichkeit versunken bin.
Trotz alledem: Gott wartet auf meine Rückkehr. Auch in meiner zugemüllten Seele noch ist der stille See des Wissens um mich und um Gott. Es schläft, das Wissen, bis es wieder erweckt wird. Das Wissen des Kindes, das noch unverdorben ist, das Wissen des alten Menschen, das in der Tiefe herangewachsen ist.
Auch in meinem zugestopften Zeitplan sind noch Momente der stillstehenden, erfüllten Zeit, in der sich das Glück löst. Das Glück in einem Atemzug reiner Luft, in einer Geste der Zärtlichkeit, in einem Stillemoment, der mich die Ewigkeit ahnen lässt. Und ich höre in meinem übervernünftigen Kopf ein Lachen heiterer Verrücktheit und lerne das Staunen über Gottes Weisheit.
Gott wartet auf mich. Zu lange habe ich nur funktioniert. Zu lange die Träume weggearbeitet, die Phantasie erschlagen, meinen Glauben tiefgefroren. Und ich ahne: Gott kann mein Herz wieder auftauen. Meine Seele wacht auf und ich werde wieder eins mit mir, eins mit dem Leben, eins mit Gott. Es wird auch Zeit.
„Bei Gott allein kommt meine Seele zur Ruhe; von ihm kommt mir Hilfe.“

Gehen Sie in ein Wochenende voller Ruhe für die Seele.

Das wünscht Ihnen Ihr Pfarrer Michael Opitz aus Düsseldorf.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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