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Kirche in WDR 5 | 08.08.2020 | 06:55 Uhr

Dominikus

(Einspielung des Liedes „Dominique, Nique, Nique“ von Soere Sourire – deutscher Text)


Manche von ihnen kennen dieses Lied vielleicht noch. Eine junge Dominikanerin singt in den sechziger Jahren ein Lied über ihren Ordensgründer und landet in Frankreich damit sogar in den Charts.

Heute feiert die katholische Kirche diesen besungenen Heiligen – Dominikus. Auch ich bin Dominikanerin und feiere an diesem Tag einen Heiligen, der ziemlich unscheinbar ist und von dem es kaum irgendwelche Merchandising Artikel gibt. Selbst dort nicht, wo er viele Jahre gewirkt und gelebt hat.

Dominikus wurde 1170 in Caleruega in Spanien/Kastilien geboren. Seine Mutter habe in ihrer Schwangerschaft von einem Hund geträumt, der eine Fackel im Maul hält und damit die Welt in Brand steckt. Ich würde ja bei so einer Vision Angst bekommen – mein Kind als ein Hund und dann noch als einen Brandstifter? Doch Dominikus Mutter wusste: mein Kind wird etwas Besonderes, es wird die Welt mit seinen Worten, die aus seinem Mund kommen, entflammen. Und so ist es dann auch geworden: Dominikus gründete den Orden der Predigerbrüder. Dieser Orden hatte als einzigen Auftrag die Predigt. Die Brüder sollten zu zweit in aller Einfachheit und Armut durch die Lande ziehen und von Gott erzählen – so wie in dem Lied besungen.

Und damit sie auch wirklich Gottes Wort und nicht ihr eigenes verkündigen, sollten die Predigerbrüder dem Gebet einen hohen Stellenwert beimessen – kontemplativ sein, d.h. Gott schauen. Und das geht am besten in der Stille und im Gebet. Aus dieser Gotteserfahrung heraus allein, sollten sie erzählen und predigen. Und tatsächlich machte das die Dominikaner unglaublich populär in der damaligen Zeit und in den vielen Jahre danach. Große Männer und Frauen sind aus diesem Orden hervorgegangen: der Kirchenlehrer Thomas von Aquin, dem Wissenschaftler Albertus Magnus, die Mystikern Heinrich Seuse und Meister Eckehard und überzeugende Menschen wie Caterina von Siena oder Martin de Porres – um nur einige zu nennen. Das waren Menschen, die sich rundum bemüht haben, die Vernunft und den Glauben zusammen zu bringen. Sie haben sich in Gesellschaft und Politik eingemischt, wollten die sanfte Seite Gottes sichtbar machen oder sich mit all ihrer Kraft für Randgruppen einsetzen.

Natürlich bin ich mir auch über die dunklen Seiten meiner Ordensgeschichte bewusst. Die Dominikaner waren maßgeblich beteiligt an der Inquisition. Dieses dunkle Kapitel zeigt, dass auch dieser Orden nicht frei davon war sich zu überschätzen, fanatisch zu sein und falsche Wege einzuschlagen. Zum Glück sind diese Zeiten vorbei.

Dominikus selbst hat einfach gelebt. Es gibt nicht vieles was von ihm überliefert wird. Er hat kein Aufheben um seine Person gemacht und war von Anfang an daran interessiert, den Orden auf demokratische Füße zu stellen, statt ihm in die damals üblichen hierarchischen Strukturen zu geben. Er wollte keinen Personenkult, er wollte Gott in den Mittelpunkt stellen und den Menschen nicht ihre persönliche Verantwortung nehmen. Man sollte selber denken und den Mund aufmachen. Frei, mutig und immer in der Wahrheit. Etwas, was ich mir heute für so manche Politiker, für so manche Kirchenleute wünsche und auch für mich. Wir müssen den Mund aufmachen, wir müssen Stellung beziehen, wir müssen von der Liebe Gottes zu jedem Menschen reden. Damit unsere Gesellschaft lebenswert und frei bleibt.

Heute zieht niemand mehr zu Fuß und auch nicht ohne Geld durch die Lande, aber hoffentlich immer wieder jemand mit Gottes Wort auf den Lippen, das andere ermutigt und stärkt.

Seien sie heute durch den Segen Gottes gestärkt und geschützt!

Das wünscht ihnen Sr. Jordana von den Dominikanerinnen von Bethanien

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