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Glück

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Kirche in WDR 5 | 12.09.2020 | 06:55 Uhr

Glück

Guten Morgen,

Glück steht bei uns im Schrank. In rot, orange und gelb, in grün oder in dunkelviolett. Es schmeckt nach Erdbeere, Pfirsich oder Aprikose, nach Rhabarber oder Kirsche. Vielleicht wissen Sie, wovon ich spreche: Von kleinen Marmeladengläsern, auf denen „Glück“ steht. Die Marmelade erinnert mich schon morgens beim Frühstück daran, die kleinen Glücksmomente im Alltag zu genießen. Das kann eben ein leckeres Marmeladenbrot sein. Oder ein Frühstück mit der ganzen Familie, inklusive der erwachsenen Kinder, die wegen Corona kurzfristig wieder zuhause eingezogen sind. Glücklich machen kann mich auch ein Spieleabend, jetzt wo es mit Verabredungen zu Konzerten oder zum Fußball schwierig ist. Glück spielt heute eine große Rolle. Noch meine Großelterngeneration hat ihr Schicksal als gottgegeben angenommen – egal wie schwer sie es hatten. Heute meinen wir, einen Anspruch auf Glücklichsein zu haben. Aber was ist eigentlich ein glückliches Leben? Kann es das auch geben, wenn etwas dazwischenkommt, wie das Virus jetzt gerade? Wenn ich mich einschränken muss, die Geduld langsam flöten geht und das Ganze allmählich wirklich an den Nerven zerrt? Wenn Arbeitslosigkeit droht, Kurzarbeit die ganze Familie an die Grenzen bringt, ich meinen Laden schließen muss? Es ist leicht zu sagen: „Leben besteht eben nicht nur aus Glücksmomenten. Das Schwere gehört dazu.“ Wie gehe ich aber damit um, ohne zu verzweifeln? Kann ich eine tiefe Lebensfreude lernen? Auch wenn ich mit Schwierigkeiten zu kämpfen habe? Kurz gesagt: Ja, kann ich. Wie das geht, zeigen wir den Jugendlichen in der Konfirmandenarbeit. Sie erleben: Zusammen sind wir stark. Ich bin nicht allein. Menschen in der christlichen Gemeinde sind für mich da, wenn es darauf ankommt und ich für sie. Weil ich mir Jesus zum Vorbild nehme. Und: Gott will, dass ich glücklich bin, auch wenn es gerade nicht so aussieht Es ist mir versprochen:

„Der Herr, dein Gott wird dir Glück geben zu allen Werken deiner Hände.“ (Die Bibel, 5. Mose 30,9) Das verspricht Gott Mose, wenn er sich an die Gebote Gottes hält. Und Jesus nennt alle glücklich, die sich an bestimmte Werte halten: Die an der Not der Welt leiden, die von Herzen freundlich sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit, die barmherzig sind, die ein reines Herz haben oder die Frieden stiften. (aus Matthäus 5,4-9, BasisBibel, Stuttgart 2010) Glücklich zu sein ist also eine Kunst. Man kann es lernen, muss es vielleicht ein bisschen üben. Ein anderes Wort für Glück in der Bibel ist Segen. Ich kenne diese tiefe Erfüllung, die tiefe Freude, wenn Segen auf etwas ruht. Wenn es sinnvoll ist, wenn etwas wächst und gedeiht und Gutes in die Welt bringt. In diesen Corona-Zeiten haben manche wiederentdeckt, was sie glücklich macht, und was sie besonders vermissen, wenn sie es nicht mehr haben. Sie sind auf Schatzsuche gegangen und haben ausgegraben, was ihnen unbewusst zu ihrem Glück gefehlt hat. Sich auf diese Suche zu begeben ist der erste Schritt zum Glücklich sein. Übrigens gibt es eine Heilige Corona. Sie ist die Schutzheilige der Schatzsucher. Wenn das mal nicht ein Zeichen ist, jetzt nach dem zu graben, was zu meinem Glück fehlt?


Ich weiß, dass es für manchen schon fast ein Wunder wäre, am Morgen einen friedlichen Marmeladenglücksmoment auf Brot zu erleben. Daran denke ich auch und wünsche Ihnen allen, die Sie zuhören, dass Sie viele Glück und Segensmomente erleben und andere damit beschenken.

Ihre Pfarrerin Barbara Schwahn, Meerbusch.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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