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Kirche in WDR 5 | 20.02.2021 | 06:55 Uhr

Weg-Gefährte

Guten Morgen,


zufällig bin ich vor kurzem beim Durchzappen durch das abendliche Fernsehprogramm bei einer Reportage über zwei Männer hängen geblieben. Sie wohnen im gleichen Tal in den Bergen, sind ihr Leben lang befreundet und mögen beide das Klettern. Gemeinsam haben sie es sich zur Aufgabe gemacht, neue Kletterwege zu finden. Immer mit dem Start an „ihrem“ Berg. Die besondere Herausforderung: Sie nehmen keinen einzigen Wegabschnitt doppelt.

Die beiden haben mich nachdenklich werden lassen. Über die Wege, die ich in letzter Zeit gegangen bin. Ganz konkret zu Fuß. Denn das ganze Sitzen im Homeoffice und die immer gleichen eigenen vier Wände hatte ich schnell satt. Und obwohl Laufen bisher nie mein Ding war, fing ich damit an. Damit es mir nicht langweilig wird, versuche ich jeden Abend, einfach loszugehen. In irgendeine Richtung, abwartend und gespannt, welche neuen Ecken ich in meinem Wohnort entdecke. Zugegeben, das Laufen im münsterländischen „platten Land“ ist nicht so ein Nervenkitzel wie das Klettern an Felswänden. Und die Wege, die ich gehe, sind definitiv bereits andere vor mir gegangen. Aber diese Wege schenkten mir Zeit zum Nachdenken. Über die Lebens-Wege, die mein Leben so aufzeigt und die ich gehe. Das sind gerade in diesen Zeiten viele neue Wege: Im Beruf muss ich neue Wege finden, um mit Menschen in Kontakt zu kommen, von Gottes froher Botschaft zu erzählen, Wege, für Menschen da zu sein. Im Privaten muss ich Wege finden, trotz Distanz mit Freundinnen und Freunden in Kontakt zu bleiben, Wege, für mich selbst zu sorgen. Nicht jeder Weg ist direkt klar, viele Schritte sind deshalb zögerlich, tastend. Gelegentlich muss ich auch stoppen, umdrehen, oder anders abbiegen. Ganz so wie es Franz Kafka sagt: „Wege, die in die Zukunft führen, liegen nie als Wege vor uns. Sie werden zu Wegen erst dadurch, dass man sie geht.“

Was mir Mut macht? Als Christin darf ich an einen Gott glauben, der meine Wege mitgeht. Das haben Menschen über die Jahrhunderte erfahren dürfen. Wie Mose, der aus Ägypten fliehen und sich verstecken musste, weil er jemanden getötet hat. Mose wusste nicht, wie sein Lebensweg weitergeht. Bis Gott ihn auffordert, nach Ägypten zurückzukehren und sein Volk, die Israeliten, aus der Sklaverei zu befreien. Das Ziel war also klar. Aber wie sollte der Weg dahin aussehen? Mose war zögerlich. Bis Gott ihm zusicherte, dass er mitgeht. Denn er verriet Mose seinen Namen: „Ich bin, der Ich bin da.“ Mose ist da aber nicht der einzige. Unzählige Geschichten gibt es von Menschen mit Gott. In der Bibel, in der Geschichte des Christentums, in unserer Zeit. Darauf stützt sich mein Vertrauen. Und mir gefällt die moderne Übersetzung des Gottesnamens als Prozess: „Ich bin da als der, der ich für euch da sein werde – für immer.“[1]

Ihnen wünsche ich gesegnete Wege durch den Tag, Ihre Sonja Stratmann aus Bocholt.

[1] LUKAS, Simon: Wer ist der „Ich bin, der ich bin“?, in: Christ in der Gegenwart, 22/2019

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