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Kirche in WDR 5 | 15.03.2021 | 07:55 Uhr

Spirituelle Grundreinigung

Liebe Zuhörerinnen und Zuhörer,

viele nutzen diese Fastenzeit für eine Fastenkur. Der Verzicht entschlackt und reinigt den Körper von innen her und von Grund auf. Ich finde, noch ein anderer Verzicht, eine andere Grundreinigung wäre nötig: eine Entschlackung und Grundreinigung unseres Denkens und Redens von Gott. Gläubige wie Ungläubige, Christen wie Atheisten reden meist unbedacht und leichtfertig von Gott – so als wüssten sie genau für wen oder gegen wen sie da reden. Und alle haben dabei menschenähnliche Gottesbilder im Kopf, die sie verteidigen oder bekämpfen: Herr, Vater, Schöpfer u.v.a.m. So wichtig und hilfreich diese Bilder auch für viele sind. Ich lade Sie ein, einmal im Sinne eines Heilfastens auf solche Bilder zu verzichten – durchaus um sie wieder neu schätzen zu lernen als das, was sie sind: als menschliche Bilder!

Viele Denker und Mystikerinnen übten sich bereits vor uns in dieser spirituellen Grundreinigung. Vermutlich von einem jungen Menschen aus der geistlichen Schule des Ignatius von Loyola stammt folgende wunderbare Annäherung an das göttliche Geheimnis: „Das ist göttlich: nicht eingeschlossen werden vom Größten und sich umfangen lassen vom Kleinsten.“ Da brauche ich schon etwas Gehirn-Jogging. Also wiederhole ich es mir, um langsam in dieses provozierende Paradox hineinzufinden: „Das ist göttlich: nicht eingeschlossen werden vom Größten und sich umfangen lassen vom Kleinsten.“

Das ist Freiheit, denke ich, das ist göttliche Freiheit, nach der sich meine menschliche Freiheit letzten Endes sehnt: die göttliche Wirklichkeit, die alle eindimensionale Logik und alle dürftigen Denkschemata durchdringt und überwindet.

Größer zu sein als das Größte und zugleich kleiner als das Kleinste und dabei weder das Größte noch das Kleinste zu sein. Das göttliche Geheimnis als die äußerste und zugleich die innerste Transzendenz.

Ist davon nicht auch etwas in meiner Seele und meinem Geist lebendig…?

























Nicht eingeschlossen werden vom Größten und zugleich umfangen sein vom Kleinsten…?

Da stehe ich nun wie einst der junge Mann, zu dem Rilke sagte:



































„Ich möchte Sie bitten, Geduld zu haben gegen alles Ungelöste in Ihrem Herzen und zu versuchen, die Fragen selbst liebzuhaben…“[1]

Ja, Gott, dies will ich gerne versuchen: Geduld zu haben mit dem Ungelösten und die Fragen auszuhalten und liebzugewinnen!

Aus Aachen grüßt Sie

Spiritual Georg Lauscher

[1] Rainer Maria Rilke, Briefe an einen jungen Dichter, Leipzig 1929, 21.

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