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Kirche in WDR 5 | 26.03.2021 | 06:55 Uhr

Wünsche haben

Guten Morgen.

Haben Sie sich heute Morgen schon etwas gewünscht? Ob ausdrücklich oder vielleicht nur stillschweigend? Wünsche begleiten unser Leben und wahrscheinlich sind wir auch regelrecht wunschbedürftig. Wir haben Wünsche – und wir wünschen anderen – ja, was eigentlich? „Glück“ ist die nächstliegende Antwort! Und es sind vielleicht die schönsten Augenblicke in unserem Leben, in denen wir sagen: „Ich bin wunschlos glücklich.“

Doch was ist das – Glück? Vielleicht ist es dieses, was Pfarrer Jörg Zink einmal so ausgedrückt hat:


„Ich wünsche dir nicht

ein Leben ohne Entbehrung,

ein Leben ohne Schmerz,

ein Leben ohne Störung.

Was solltest du tun

mit einem solchen Leben?


Ich wünsche dir aber,

dass du bewahrt sein mögest

an Leib und Seele.

Dass dich einer trägt und schützt

und dich durch alles,

was dir geschieht,

deinem Ziel entgegenführt.“ (1)


Ein Leben ohne Entbehrung, ohne Schmerz oder ohne Störung. Das ist es also nicht. “Hauptsache gesund!“, das höre ich oft und es hat sicher auch seine Berechtigung, wenn ich an die Monate zurückdenke, die uns alle stark betroffen haben und noch betreffen. Doch ist wirklich nur die Gesundheit die Hauptsache? Dann würden wir behinderten und chronisch kranken Menschen ein lebenswertes Leben ja absprechen. Nein – nicht ein störungsfreies Leben sollten wir uns und anderen wünschen. Es ist ohnehin unrealistisch. Vielmehr dürfen wir uns und anderen wünschen, Leiden durchzustehen und an ihnen zu reifen und zu wachsen. Aus eigener tiefer Erfahrung drückt der Pfarrer und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer es einmal so aus: „Man soll einen Menschen nicht nur nach dem bemessen, was er leistet, sondern auch nach dem, was er leidet“. Wir alle reagieren auf Störungen und Leiden in unserem Leben sehr verschieden:


Man kann den Kopf einziehen, wie bei einem Platzregen und hoffen, dass er bald vorbei ist. Ein anderer versucht sich zu wappnen mit einer Art stoischer Gelassenheit und sagt: „Das ist eben Schicksal.“ Man kann ebenso aus der Fassung geraten und mit sich und der Welt hadern. Oder auch bei einem bestimmten Quantum daran zerbrechen.

Jörg Zink wählt in seinem Gedicht jedoch andere Wörter: bewahrt – getragen – geschützt – geführt. Da bin ich dann also nicht mehr allein. Sondern da ist ein anderer neben mir: Der mich bewahrt, der mich trägt, schützt und führt – durch Störungen, Widerstände und auch Leiden hindurch. So wird das Leben für mich verlässlich. Ich kann dem Leben trauen, weil Gott es mit mir lebt. Dass Sie das glauben können und dass Ihnen das geschenkt werde, wünsche ich Ihnen.


Prädikant Werner Brück aus Remscheid.


Quelle:
( 1 ) Jörg Zink, Mehr als drei Wünsche, 21. Auflage, Stuttgart: Kreuz Verlag, 1990, S. 6.



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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