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Kirche in WDR 5 | 24.04.2021 | 07:55 Uhr

Gottes Garten

Guten Morgen!

Rasen gemäht habe ich schon. Was rät der Gartenkalender noch für April? (1)

In der Nacht kann immer noch Frost kommen. Wichtig ist das für Obst und Gemüse, aber die habe ich ja nicht. Und bis ich die Pflanzen rausstelle, die ich über den Winter reingeholt habe, warte ich lieber noch. So ein Garten, erfordert eine Menge Aufmerksamkeit.


Lange habe ich gedacht: Ich stecke mehr Arbeitszeit in den Garten hinein, als ich dann an schönen Stunden auf der Sonnenliege wieder herausbekomme. Aber seit dem ersten Lockdown im vergangenen Jahr habe ich gelernt, die Zeit für das Heckeschneiden und Rasenmähen als geschenkte Zeit zu schätzen. Vorher hätte ich in meiner Freizeit vielleicht anderes gemacht. Gartenarbeit ist eine gute Möglichkeit, freie Zeit in einem Lockdown zu verbringen. Und von Freunden, die keinen Garten haben, weiß ich, dass sie sich intensiv um ihre Pflanzen im Blumenkasten oder auf der Fensterbank kümmern.


Ich spüre das Leben. Ich freue mich an den leuchtenden Farben der Blüten. Und wenn mal etwas eingeht, versuche ich mich schlau zu machen. Dann kann ich beim nächsten Mal vielleicht Fehler vermeiden. Blumen und Pflanzen sind schon so etwas wie ein kleines Stück vom Paradies.


Das erinnert mich an die Geschichte vom Paradies in der Bibel. Die berichtet, wie Gott nach Erschaffung des ersten Menschen einen Garten anlegt. Der ist gleich zu Beginn eine Freude für die Augen und kann den Menschen auch ernähren. Und als alles fertig ist, bekommt der Mensch den Auftrag, diesen Garten zu bebauen und zu bewahren.


Zu diesem Zeitpunkt hat Gartenarbeit wohl Freude bereitet. Aber dann übertreten Adam und Eva die einzige Spielregel im Paradies – und essen eine verbotene Frucht. Sie müssen den Garten verlassen. Und erst von da an heißt es in der Bibel, dass die Arbeit des Menschen im Schweiße seines Angesichts und mit viel Mühe geschieht. Seitdem muss sich der Mensch mit Dornen und Disteln herumschlagen, die die Ernte erschweren.


Das Paradies ist verloren, aber fast am Ende der Bibel, wird von der Hoffnung auf Gottes Zukunft erzählt. Und da sehe ich Bilder aus dem paradiesischen Garten vom Anfang wieder. Da wachsen Bäume des Lebens am Ufer eines klaren Flusses, und sie tragen jeden Monat Früchte, und keine Spielregel sagt mir mehr, dass ich sie nicht essen darf. (4)


Solche Bilder lassen mich hoffen, dass eines Tages Mensch und Natur wieder zu einer Einheit werden. Bis dahin, versuche ich bei der Gartenarbeit meiner ganz persönlichen Einheit mit der Natur etwas näher zu kommen.

Und dabei lerne ich, dass die Natur mir bei der Gartenarbeit helfen kann. Denn mein Gartenkalender empfiehlt mir im April, nicht die so genannten Schädlinge zu vernichten, sondern die Nützlinge zu fördern. Denn Marienkäfer essen liebend gern Blattläuse, und Schlupfwespen und Schwebfliegen ernähren sich von anderen Wesen, die sonst gerne an meinen Blumen knabbern. (5)


Den Schweiß auf der Stirn bei der Gartenarbeit empfinde ich dann nicht mehr als Strafe, sondern ich entdecke darin die Freude an der Schöpfung Gottes.


Ich wünsche Ihnen einen sonnigen Morgen! Ihr Pfarrer Michael Nitzke aus Dortmund.



Quellen:

(1) http://www.gartenmonat.de/html/gartenmonat_april.htm (abgerufen am 7.3.2021).


(2) Die Bibel, 1. Mose, 2-4.


(3) Die Bibel, Offenbarung des Johannes 22,1-5.


(4) Anregungen zur Verbindung von Garten und Bibel aus: Hans-Martin Lübking, Seht die Lilien auf dem Felde, Gartenbibel, mit Bildern von Vincent van Gogh, Hörstel 2020, Verlag Agentur Altepost.


(5) siehe oben: http://www.gartenmonat.de/html/gartenmonat_april.htm (abgerufen am 7.3.2021).


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze



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