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Kirche in WDR 5 | 08.12.2021 | 06:55 Uhr

Mariä Empfängnis

Heute feiert die katholische Kirche ein außergewöhnliches Fest: es heißt Mariä Empfängnis. Der Titel ist genauso ungewöhnlich wie das, was gefeiert wird: Ein Kind wird gezeugt – und das, obwohl alle Zeichen eigentlich dagegensprechen.

Das Kind ist Maria, die später Jesus als den Sohn Gottes zur Welt bringen wird. Und ihre Eltern, das sind Joachim und Anna. Sie sind schon sehr alt und gelten als unfruchtbar. In biblischen Zeiten ging damit ein Verdacht einher: Kinderlosigkeit ist vermutlich eine Strafe Gottes. Wer kein Kind in die Welt setzen kann, der hat bestimmt etwas Böses getan und erfährt so eine gerechte Strafe von Gott. Ein fataler Zusammenhang – zusätzlich zu ihrem unerfüllten Kinderwunsch stehen sie in der Öffentlichkeit noch da, als hätten sie etwas verbrochen, weil sie ja gestraft sind mit ihrem Schicksal.

Anna und Joachim sind daher in der antiken Welt dem Spott der Umwelt ausgesetzt.

In der Bibel werden die beiden übrigens erst gar nicht erwähnt, sondern nur in außerbiblischen Erzählungen. Und da gilt die Schwangerschaft dieses alten Ehepaares dann als Wunder. Ja mehr noch: Das ganze Geschehen wird als so außerordentlich dargestellt, weil möglich wird, was nach menschlichem Maßstab unmöglich ist. Und das hat sich in dem offiziellen Titel dieses Festes niedergeschlagen und den Akzent noch etwas verschoben. Das Kind, das geboren wird, also Maria, ist nach dem Bekenntnis der Kirche ohne Erbsünde. Und so lautet auch der Titel des heutigen Festes: „Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria.“ Ich verstehe das so: Vom Beginn ihrer Zeugung an ist Maria ein Mensch, der in besonders engem Kontakt zu Gott steht. Sie ist etwas ganz Besonderes, weil sie ja später selbst den Sohn Gottes zur Welt bringt. So gesehen muss es mit ihren Eltern, der Anna und dem Joachim, also auch schon etwas Besonderes auf sich haben. Die Mittelalterliche Kunst wusste das in ganz eigener Art darzustellen. Der Moment der sogenannten unbefleckten Empfängnis habe sich an der Goldenen Pforte von Jerusalem abgespielt. Und so stehen Anna und Joachim in vielen Bildern vor einem goldenen Tor. Es heißt übrigens, dass diese sogenannte „Goldene Pforte“ von Jerusalem, die tatsächlich als zugemauertes Tor existiert, erst dann wieder geöffnet wird, wenn der Messias in Jerusalem erscheint.

Wenn ich den sprachlichen Staub der Jahrhunderte von dieser Geschichte entferne, dann sehe ich ein alterndes Ehepaar, das nach langen Jahren der Unfruchtbarkeit endlich ein Kind bekommt, ein Mädchen. Keinen „Stammhalter“! Dieses Ereignis wird über die Jahrhunderte hinweg mit dem beeindruckenden Symbol der Goldenen Pforte dargestellt. So viel Wertschätzung für ein altes Ehepaar, das in späten Jahren noch ein Kind zeugt! Ich finde das ziemlich bemerkenswert.

Und noch etwas anderes ist für mich mit dem Hochfest verbunden: Es geht dabei ja auch um den Blick auf die Verwandtschaft Jesu. Es ist doch wichtig, eingebunden zu sein, in einen größeren Familienzusammenhang, neben Eltern auch um seine Großeltern zu wissen, eben dazuzugehören. Und davon erzählt auch das Fest Mariä Empfängnis. Es ist eigentlich ein Generationenfest, wo Großeltern, Eltern und Kind eine Rolle spielen.

Ich selbst komme aus einer Großfamilie. Als Kind hab ich schon gelernt, dass der Zusammenhalt innerhalb der Familie etwas ganz Besonderes ist: Blut ist dicker als Wasser, pflegte mein Vater zu sagen. Auch wenn es nicht immer leicht ist in einer Familie, in die man hineingeboren wird. Aber es ist immer auch ein Fundament, was da gelegt wird.

Ob Familienbande oder andere Beziehungsgeflechte, schließlich gehören sie bei jedem Menschen untrennbar zum Leben dazu.

Aus Oberhausen grüßt Sie Ingelore Engbrocks

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