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Kirche in WDR 5 | 01.10.2022 | 06:55 Uhr

Erntedankfest

Menschen brauchen Geschichten. Schöne Geschichten,

wahre Geschichten, Geschichten, die Mut machen

oder wie man heute sagt: überzeugende Narrative.

Oft begegnen sie in der Gestalt von Gleichnissen oder Fabeln.

Auch ich habe versucht, Ihnen in der nun zu Ende gehenden Woche,

einige solcher Geschichten vorzustellen, die mir etwas bedeuten.

Mit den Worten eines weisen Menschen hatte ich am Montag begonnen,

mit ebensolchen will ich heute am Samstag meine Morgenimpulse beschließen.

Ein Weiser wurde einmal gefragt, wie er sich den Himmel

und die Hölle vorstelle. Er begann zu erzählen.

„Ich sehe einen Festsaal und eine Tafel mit den köstlichsten Speisen darauf.

Doch um dieses Festmahl sitzen lauter verhungernde Gestalten. Man hat

ihnen nämlich Löffel mit langen Stielen an die Ellenbogen gebunden.

Damit erreichen sie alle Speisen, können sie aber nicht zu ihrem Mund führen.

So verhungern sie schweigend am gedeckten Tisch – das ist die Hölle!“

„Ich sehe einen zweiten Raum, genauso wie der erste ist“ fuhr der Weise fort.

„Auch dort der Tisch, die Speisen und die Menschen mit den langen Löffeln

an den Ellenbogen, aber dort sind alle wohlgenährt und es herrscht eine

fröhliche Stimmung, denn diese Leute haben eine Lösung gefunden: Sie reichen

sich gegenseitig von den Speisen und alle werden satt – das ist der Himmel!“

So ähnlich können sich also Himmel und Hölle sein,

mitunter liegt es nur daran, wie wir Menschen

mit unseren Lebensbedingungen umgehen.

Ich glaube zwar nicht, dass es diese Hölle einmal in der Ewigkeit

geben wird, aber hier und jetzt in unserer Zeit ist sie durchaus möglich.

Wo jeder nur für sich sorgt und rafft, da ist schon ein Stück Hölle auf Erden,

wo man aber einander das gibt und reicht, was sich niemand selbst nehmen

und besorgen kann an Aufmerksamkeit und Güte, Hilfe und Zuversicht,

da wird schon ein Stück Himmel auf Erden erfahrbar.

Christen feiern Morgen das Erntedankfest: bedenken, danken, teilen,

das ist der Dreiklang, den die Glocken der Kirchen weitertragen wollen.

Ich wünsche Ihnen, dass er nicht nur ihre Ohren, sondern auch ihre

Herzen erreicht – damit es ein froher und gesegneter Sonntag wird:

denkend, dankend und teilend!

Damit verabschiedet sich aus Köln Pfr. Jürgen Martin.

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