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Kirche in WDR 5 | 06.10.2022 | 06:55 Uhr

Dankbarer Luther

Guten Morgen!

Fünf Uhr, sechs Uhr, sieben Uhr - einmal, zweimal, dreimal – wann und wie oft klingelt bei Ihnen morgens der Wecker? Die Gewohnheiten sind da verschieden. Die einen sitzen gleich beim ersten Piep aufrecht auf der Bettkante, andere langen verschlafen nach der Schlummertaste und gönnen sich fünf oder zehn Extraminuten. Die Dritten werfen zornig mit dem Kissen nach der morgendlichen Quälmaschine. Und manche könnten ihren Wecker gern gleich auf den Flohmarkt tragen, sind jeden Morgen vor der Zeit mehr oder weniger munter. So weit, so verschieden. Es folgen die üblichen Dinge. Aufstehen, ab ins Bad, Zähne putzen, duschen, der Versuch, Haare und Gesicht in Form zu bringen, Kleidung wählen, überziehen, und schon geht’s zum Frühstück. Der Tag kann beginnen.

Im Inneren freilich hat er das längst. Mitunter mitten in der Nacht. Was gibt’s heute zu tun, wo geht es hin, wie komme ich da durch – und warum, warum muss das alles sein, ist doch alles zu viel, hat doch eh keinen Sinn. Und bringt mich jetzt schon um den Schlaf. Wenn der nächste Tag dir nachts schon auf die Pelle rückt, wird es meistens finster.

„Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast.“

Hat Martin Luther gebetet. Einen Wecker kannte er nicht, und das Zähneputzen war ihm so fremd wie Shampoo oder Duschkabinen. Vor 500 Jahren fing der Morgen noch anders an als heute. Einen guten Rat aber, eine heilsame Empfehlung hat Martin Luther hinterlassen. In seinem „Morgensegen“.

„Des Morgens, wenn du aufstehst, kannst du dich segnen mit dem Zeichen des heiligen Kreuzes…“, so fängt das an bei Luther. Glaubensbekenntnis und Vater unser vorneweg – und dann folgt dieser erste Satz, zu beten empfohlen: „Ich danke dir, mein himmlischer Vater, durch Jesus Christus, deinen lieben Sohn, dass du mich diese Nacht vor allem Schaden und Gefahr behütet hast.“

Bevor du nach vorn siehst, bevor du deinen Blick dem neuen Tag zuwendest und dich um ihn sorgst: Halt erst einmal inne, kurz, und wende deinen Blick zurück auf diese Nacht. Und sei dankbar. Sag Dank. Dass du ohne Schaden und Gefahr erwachen, die Augen öffnen und aufstehen durftest. Jedenfalls wenn es so ist – denke daran und danke dafür.

Ein Zauberspruch ist Luthers Morgensegen sicher nicht. Gott bewahre. Schlechte Tage und üble Launen sind von ihm überliefert. Aber davon bin ich überzeugt: Wo der Dank für die Nacht, der Dank für das Erwachen und den neuen Tag so selbstverständlich ist wie Zähneputzen und Kämmen, da kriegt dein Tag ein Plus vor die Klammer, steht vor allem ein dankbares Vorzeichen. Probieren Sie’s aus. Den Wecker müssen Sie deshalb nicht vorstellen – der Dank braucht keine fünf Minuten. Wirkt aber nach fürs ganze Leben.


Ihr Ulf Schlüter, Bielefeld.


Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze

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