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Kirche in WDR 5 | 29.10.2022 | 06:55 Uhr

Duft des Lebens

Guten Morgen!

In meinem Garten gibt es eine Kräuterecke, in die halte ich immer mal wieder ganz bewusst meine Nase. Ich schließe die Augen, streiche mit den Händen über die Blüten und Blätter und schnupper das Leben. Genau genommen nehme ich den Duft verschiedener Kräuter wahr. Sie alle halten Erinnerungen an besondere Ereignisse und Menschen in meiner Lebensgeschichte wach.

Da gibt es Pfefferminze – so roch in Kindertagen mein Lieblingskaugummi und ich erinnere mich, wie ich ihn mit meiner besten Freundin in der Grundschulzeit geteilt habe. Wenn ich die Blätter des Waldmeisters zwischen den Fingern reibe, dann riecht das nach der Schorle, die meine Mutter für uns Kinder zuhause an heißen Tagen kannenweise zubereitet hat. Lavendel – das erinnert mich an meine verstorbene Oma, die so eine Seife hatte. Die Zitronenmelisse duftet nach Sommer, Sonne und Urlaub. Wie gern denke ich an die Zeit in Italien, an den Besuch in Limone. Die einstmals kleine Rosmarinpflanze habe ich von meiner Freundin zum Geburtstag geschenkt bekommen. In ihrer Stadtwohnung hält sie sich viele Kräuter auf dem Fensterbrett. Bei Kamille … da muss ich an die Hochzeit meiner Tochter denken, denn sie hatte die kleinen Blüten in diesem Sommer im Brautstrauß. Und dann gibt es da auch eine Weihrauchpflanze. Als ich sie zum Schutz vor Frost ins Haus holte, wehte mir ein kräftiger Kirchenduft entgegen. So intensiv habe ich ihn als Messdienerin beim Schwenken des Weihrauchfasses gerochen.

An diesem besonderen Fleckchen Erde duftet es für mich nach Leben, nach erlebter Freundschaft, empfangener Geborgenheit, nach Freiheit und Liebe. Wenn nun der November kommt, werde ich mich, wie jedes Jahr, aus meinem Kräutergarten verabschieden. Ich sorge für einen guten Winterschlaf der Pflanzen. Ich bin dankbar für die schönen Erinnerungen und auch die Nahrung, die ich daraus gewinnen konnte. Bei meiner Gartenarbeit nehme ich nun den markanten Geruch des Herbstes wahr. Braune Blüten, kahle Zweige und die nasse Erde duften nach Vergänglichkeit. Zum Leben gehört der Tod dazu. Ich denke daran, dass ich mich von Menschen verabschieden musste. Ich denke an die Verstorbenen diesen Jahres, die ich beerdigt habe.

Meine Kräuter im Garten haben einen guten Boden zum Wachsen. Und ich habe eine gute Hoffnung. Mir gibt der Glaube an den auferstandenen Jesus Christus die Hoffnung, dass das Leben über den Tod hinauswächst. Die Menschen, die wir loslassen müssen, gehen nicht verloren. Sie sind aufgehoben bei Gott. Sie sind angekommen in Gottes Frieden. Nächstes Jahr im Frühjahr werde ich Thymian pflanzen. In einem alten Gartenbuch habe ich nämlich gelesen: Thymian schenkt Hoffnung - krautig und frisch. Der anregende und belebende Duft stärkt Geist und Sinne.

Hoffnung liegt in der Luft - so wünsche ich Ihnen heute eine gute Nase und den richtigen Riecher.

Ihre Annkathrin Tadday aus Detmold

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