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Kirche in WDR 5 | 05.12.2022 | 06:55 Uhr

Hoffnungszeichen Barbarazweig

Einen schönen Montagmorgen! Sie hören mich zum ersten Mal um diese Uhrzeit und weil das in den nächsten Tagen ja vielleicht öfter vorkommt, stelle ich mich kurz vor: Mein Name ist Martin Kürble. Ich bin Pastoralreferent und arbeite seit über 20 Jahren als Seelsorger in Düsseldorf. Und ich habe gleich mal eine Frage: Haben sie gestern einen Zweig in die Vase gestellt? Gestern war ja Barbaratag und nach alter Sitte habe ich genau das getan. Und so steht nun einen frisch geschnitten Zweig auf meinem Schreibtisch. Ich habe der Tradition entsprechend einen Kirschbaumzweig genommen, Apfel, Pflaume oder Haselnuss gehen aber auch.

Tja, und wenn ich mir den Barbarazweig nun einen Tag später so anschaue, dann muss ich sagen: Braun sieht er aus und knorrig und – ja - tot. Eben wie die Natur in dieser Jahreszeit so aussieht. Und so leblos, wie er da in der Vase steht, schlägt mir der Zweig ein bisschen aufs Gemüt. Nun, die vergangenen Monate, mit all ihren Krisen und Kriegen, die schlagen ja ebenfalls aufs Gemüt, auf Herz und Seele. Mir scheint, dieser Zweig ist ein ganz gutes Symbol dafür. Vor allem durch das, was doch noch in ihm steckt. Denn: Was ich jetzt mit meinen Augen noch nicht sehen kann: Der Barbarazweig ist kein Bild der Niedergeschlagenheit oder des Todes, sondern ein Bild des Lebens, der unerschütterlichen Hoffnung auch im Angesicht der erschreckenden Realität.

Das liegt an der Legende der Heiligen. Die ist zwar historisch nicht belegt, erfreut sich aber über die Jahrhunderte großer Beliebtheit. Als Märtyrerin soll Barbara zu Beginn des 4. Jahrhunderts für ihren christlichen Glauben nach vielen Qualen gestorben sein. Zuvor wurde sie jedoch ins Gefängnis gebracht wobei sich auf dem Weg ein Kirschbaumzweig in ihrem Gewand verfing. In ihrer Zelle benetzte sie diesen mit Wasser aus ihrer Trinkschale. Am Tag ihrer Hinrichtung soll der Zweig erblüht sein und sie mit Hoffnung auf neues Leben gestärkt haben. So ist der Brauch des Barbarazweigs entstanden und wenn ich alles richtig mache, dann wird auch mein Zweig blühen. Aber nicht an einem Todestag, sondern ausgerechnet einem Geburtstag, an Weihnachten.

Eigentlich wirkt der Barbarazweig auf mich eher wie ein Symbol der Auferstehung, also
ein österliches Zeichen und passt damit nicht so richtig in den Advent. Obwohl: Es geht um Licht in der Dunkelheit, es geht um Hoffnung statt Resignation, um die Kraft des Lebens. Und diese Hoffnung und dieses Leben platzen immer wieder in die Welt hinein durch einen guten Gedanken, ein liebes Wort, eine Umarmung die Finsternis auf der Seele vertreibt.

Aus Barbaras Glaube an das unvergängliche Leben keimt eine Kraft. Ich möchte mir was abgucken von dieser Gabe, sogar im tot wirkenden Zweig noch das Leben zu erkennen. Vielleicht ist es ja auch eine Kraftquelle für Sie? Es ist noch nicht zu spät. Auch heute noch können Sie den Barbarazweig in die Vase stellen.

Ich bin Martin Kürble und wünsche ihnen aus Düsseldorf heute einen Tag voller Hoffnung. Bleiben Sie behütet.

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