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Kirche in WDR 5 | 08.02.2023 | 06:55 Uhr

Wir fühlen mit

Guten Morgen!

Mit bloßen Händen räumen sie Trümmer beiseite. Ein Mann beugt sich nach vorn, ruft und versucht, Stimmen zu hören unter dem Schutt. Eine Familie schreit, weint, ist verzweifelt, sie halten ihr kleines Baby auf dem Arm, es ist tot. Ein Rettungssanitäter in einem Flüchtlingslager schaut ratlos in die Kamera, er kommt nicht weiter.

Diese Bilder aus der Türkei und Syrien gehen mir unter die Haut. So viele Menschen, die jetzt trauern oder weiter Angst haben um ihre Lieben.


Es gibt dieses Leben nicht ohne solche schrecklichen Ereignisse. Der plötzliche Tod eines nahen Menschen – viele haben das schon erlebt. Eine Krankheit, ein Unfall, plötzlich ist alles anders. Gut, wenn dann Freundinnen und Freunde da sind, die zuhören, trösten, ein Stück mitgehen auf dem Weg. Jetzt sind viele betroffen. Ganze Länder trauern. Auch hier bei uns in Nordrhein-Westfalen. In keinem anderen Bundesland leben so viele Menschen mit türkischen Wurzeln. Sie haben Verwandte und Freunde dort im türkisch-syrischen Grenzgebiet, sie verfolgen die Nachrichten noch mal ganz anders. Und es gibt Menschen, die aus Syrien geflohen sind und bei uns leben. Sie wissen, wie das ist in den Zeltstädten an der Grenze, die Geflüchteten kaum erreichbar. In solchen Momenten können wir zusammenstehen, füreinander da sein, Zeichen setzen.


Ich habe ein kleines Morgenritual. Bevor ich irgendetwas anderes tue, trete ich morgens mit der ersten Tasse Kaffee auf die Terrasse und schaue in unseren kleinen Garten. Spüre den Boden unter den Füßen, atme die frische Luft, halte die warme Tasse in der Hand und danke Gott für den neuen Tag. In diesen Tagen geht das nicht so unbeschwert. Ich denke an die Menschen, die jetzt Leid aushalten müssen, die keinen festen Boden mehr unter den Füßen haben. Ich klage es Gott. Und ich bitte, dass Gott ihnen zur Seite steht. Ich hoffe, dass ganz viele spüren: Wir sind jetzt nicht allein. Andere denken an uns und helfen uns. Allein dieses Mitgefühl kann ein Trost sein. Eine Kraft, die hilft, morgens wieder aufzustehen und hineinzufinden in ein Leben, das plötzlich anders ist.

Aber auch wir können in diesen Tagen aufmerksamer sein als sonst. Genauer hinsehen. Zuhören. Vielleicht mal nachfragen morgens auf dem Weg zur Arbeit: Wie geht es euch? Kennst du jemanden dort? Ein Blick, ein gutes Wort, so können wir zeigen, dass wir zusammenstehen.


Gestern Abend nach den Nachrichten habe ich noch Geld überwiesen. Hilfe wird gebraucht. Und ich brauche das auch, um mich zu verbinden, um zu zeigen: Ich fühle mit. Heute Abend zünde ich vielleicht eine Kerze an und beschließe den Tag, wie ich ihn begonnen habe. Dankbar, dass Gott da ist, wenn es schwer wird. Dankbar, dass wir Menschen das können: Mitfühlen und zusammenstehen.


Dass auch Sie Kraft und Trost finden, wünscht Ihnen heute Morgen Titus Reinmuth, Rundfunkpfarrer aus Wassenberg



Redaktion: Pastorin Sabine Steinwender-Schnitzius

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