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Kirche in WDR 5 | 28.03.2014 | 06:55 Uhr

Wo sich Gott finden lässt – auf Lampedusa

Sie könnte eigentlich ein Urlaubsparadies sein, liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, diese italienische Insel. Aus der Ferne sieht sie aus wie eine kleine Festung aus Stein mitten im Meer; rundherum, so weit das Auge reicht, das azurblaue Wasser des Mittelmeers; auf der Insel selber ein kleiner Hafen mit einigen Yachten und Motorbooten, an der Mole ein paar farbenfrohe Häuser, eine Trattoria, eine Kaffeebar; zwar gibt es auf der Insel keinen großzügigen Sandstrand, doch ein paar verträumte Badebuchten – sie liegt näher an Afrika als an Sizilien, selbst Malta ist weniger weit entfernt als die Südspitze Sziliens. Die Rede ist von Lampedusa. Jahrzehntelang war diese Insel kaum bekannt, doch in den letzten Monaten hat sie traurige Berühmtheit erlangt durch das Flüchtlingsdrama, das sich dort abspielt. Bisheriger Tiefpunkt war im vergangenen Oktober der Untergang eines Bootes mit 500 Flüchtlingen, von denen über 366 starben.

Vergesst das Weinen nicht, mit diesen Worten hat Papst Franziskus die Weltöffentlichkeit auf dieses Flüchtlingsdrama hingewiesen. Es war seine erste Reise überhaupt, die ihn dorthin nach Lampedusa führte. Und so symbolträchtig dieser Besuch, so deutlich seine Worte:

Sprecher

Wer hat über die Menschen geweint, die in den Booten umgekommen sind? Über die jungen Mütter, die ihre Kinder mit sich trugen? Über die Männer, die etwas verdienen wollten, um das Überleben ihrer Familien sicher zu stellen? Wir sind eine Gesellschaft, die vergessen hat, mit zu leiden und zu weinen: in unserer globalisierten Welt hat die Globalisierung der Gleichgültigkeit uns verlernen lassen, zu weinen.

Der Papst zweifelt bestimmt nicht daran, dass das Schicksal der Bootsflüchtlinge nicht von deren Verwandten und Freunden beweint wurde. Der Papst stellt auch nicht in Frage, dass das Schicksal der Bootsflüchtlinge nicht von der Weltöffentlichkeit zur Kenntnis genommen worden wäre. Er weiß, wir sind heutzutage besser und schneller informiert als je zuvor. Nachrichten werden in Sekundenbruchteilen rund um die Welt weitergeleitet. Worauf der Papst hinweist, ist, dass es in unserer auch nachrichtenmäßig globalisierten Welt oft nur beim Zur-Kenntnis-Nehmen bleibt, aber nicht zu einem Mitfühlen und Mitleiden kommt, und zu keinem wirksamen Mithelfen.

Dabei könnte ein solches Mitfühlen, Mitleiden und Mithelfen zu einem Ort tiefer Christusbegegnung werden.

Jedenfalls deutet Jesus selbst im Matthäusevangelium Nächstenliebe genau so: Was ihr dem Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan. Im Antlitz der Flüchtlinge von Lampedusa, im Antlitz jedes Notleidenden sieht uns Jesus an.

In jener Passage aus dem Matthäusevangelium, aus der dieser Vers stammt, fragen die Menschen, Christus, wo warst du denn – wir haben dich gesucht, doch sind dir nicht begegnet! Und darauf antwortet er: Doch ich war da, - aber ihr habt mich nicht gesehen. Da kommt es heraus, er lässt sich finden in den Geringsten unserer Schwestern und Brüder – und wenn wir Christus in ihrem Antlitz erkennen, dann kann er getan werden – der Schritt in eine neue Welt.

Dass Sie in diesen Tagen Menschen aus dieser Sicht begegnen, das wünscht Ihnen Studentenpfarrer Markus Wasserfuhr aus Köln

Copyright Vorbildschau: Jannis_V CC BY - SA 2.0 (flickr)

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