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Kirche in WDR 5 | 22.02.2025 | 07:55 Uhr
Freie Wahl für alle Geschlechter
Sie war eine Kämpferin. Eine Demokratin. Engagierte Feministin. Ihr haben wir es unter anderem zu verdanken, dass wir morgen alle zur Wahl gehen können, nicht nur die Männer. Ich meine: Clara Zetkin. Sie ist eine der Mütter des Frauenwahlrechts in Deutschland. Um 1900 hat sie für das allgemeine und gleiche Wahlrecht für Frauen gekämpft. Clara Zetkin und ihre Mitstreiterinnen mussten sich gegen viele Vorurteile durchsetzen. Frauen seien zu wenig intelligent und generell unfähig politisch zu denken, hieß es. Gut, dass diese Zeiten vorbei sind. Gut, dass es seitdem viele Demokratinnen gegeben hat und gibt, die sich für gleiche Rechte und Frauenpolitik einsetzen. Seit 1918 können Frauen in Deutschland wählen und unsere Demokratie aktiv mitgestalten. Auch morgen wieder.
Die evangelische und die katholische Kirche engagieren sich derzeit gemeinsam in einer Kampagne zur Bundestagswahl. Sie rufen dazu auf, genau hinzuschauen, die Parteiprogramme zu prüfen und sich zu fragen: Ist die Partei, die ich wählen möchte, diejenige, die sich für die Würde aller Menschen einsetzt? Ist die Partei, die ich wählen möchte, diejenige, die ein gerechtes Miteinander in unserer Gesellschaft will und im weitesten Sinne Nächstenliebe fördert? Ist die Partei, diejenige, die den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert?
Für uns Christinnen und Christen ist jeder Mensch ein Spiegelbild Gottes* - egal, aus welcher Nation jemand kommt. Egal, welche Hautfarbe ein Mensch hat. Die Würde eines jeden Menschen ist unantastbar, nicht diskutierbar.
Die Basis der christlichen Botschaft ist die Nächstenliebe. Nur wenn wir miteinander die Herausforderungen der Zeit angehen, kann es gelingen. Und damit es gelingt, braucht es den Blick füreinander und den Mut, sich einander zuzuwenden z. B. beim Zuhören, oder in der Bereitschaft zum Verzicht oder in der Nachbarschaftshilfe.
Wenn wir auf das Verbindende schauen, wird es leichter. Lassen wir uns nicht lähmen von dem, worin wir unterschiedlicher Meinung sind. Schauen wir auf das, was uns gelingt und gelingen kann.
Menschenwürde, Nächstenliebe, Zusammenhalt. Diese drei Grundbegriffe können unser Gewissen schärfen und uns in unserer Wahlentscheidung stärken.
Auf dass es gerechter wird - für alle!
Es grüßt Sie, Nicole Richter aus Schwerte.
Quellen:
Zur Bundestagswahl 2025 – Für alle. Mit Herz und Verstand. Ein ökumenisches Anliegen von Kirchen in Deutschland
Frauenwahlrecht | bpb.de
Redaktion: Rundfunkpastorin Sabine Steinwender-Schnitzius
