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Kirche in 1Live | 28.07.2020 | floatend Uhr
Bretter die die Welt bedeuten
Anfang des Jahres war in ein paar Tage zum Snowboard fahren in Österreich. Als ich mir nach einer längeren Mittagspause und einer guten Portion Pommes wieder mein Brett schnappen wollte, bemerkte ich einen jungen Mann, der irgendwie hilflos und ratlos an der Gondel stand. Nach einem kurzen Gespräch stellte sich heraus, dass wohl jemand aus Versehen sein Snowboard mitgenommen hatte, das identisch aussah, aber wesentlich größer war, als das was er jetzt in seiner Hand hatte. Irgendwo im Skigebiet war jemand mit einem Snowboard unterwegs das ihm viel zu groß sein musste. Hoffentlich merkt der das schnell.
Zurück auf der Piste lies mich der Gedanke nicht mehr los. Wie oft bin ich in meinem Leben auf Brettern unterwegs, die mir eigentlich viel zu groß sind. Manchmal übernehme ich Aufgaben, denen ich nicht gewachsen bin oder trage gedanklich Lasten von anderen, die meine Brettgröße übersteigen. Und dann eiere ich durch die Gegend, habe ein richtig schlechtes Fahrgefühl und werde unsicher.
„Kommt alle her zu mir, die ihr euch abmüht und unter eurer Last leidet! Ich will euch die Last abnehmen.“ Das sagt Jesus in der Bibel. Ich verstehe darunter so eine Art Bretttausch. Zum Beispiel indem ich mir ne Runde Ruhe gönne und bete: „Ey, die Nummer ist mir echt zu groß! Ich brauche Entlastung“. Und dann merke ich, dass ich ruhiger werde und einen klaren Kopf bekomme, besser entscheiden kann, wie ich mit der Situation umgehe und dann zum Beispiel offen sage: „Leute, die Sache wächst mir über den Kopf. Lasst uns nochmal darüber reden, wie wir die Aufgaben besser aufteilen.“
Das entlastet und verbessert mein Fahrgefühl.
Sprecher: Daniel Schneider
Redaktion: Daniel Schneider
