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katholisch

Kirche in WDR 4 | 16.03.2020 | 08:55 Uhr

DIESER BEITRAG ENTHÄLT MUSIK, DAHER FINDEN SIE HIER AUS RECHTLICHEN GRÜNDEN KEIN AUDIO.

Der spielende Hund

Heute ist wieder Montag, und weil heute Montag ist ist das Wochenende leider auch schon wieder vorbei. Tja.

Vielleicht gab es in den freien Tagen Momente, in denen Sie still ins Spiel vertieft waren. Allein. Oder mit Ihren Kindern und Enkeln. Neulich habe ich verstanden: Spielende Kinder und spielende Tiere erzählen viel über Gott. Eine kluge Frau, die Theologin Susanne Horstmann hat mich drauf gebracht. Sie hat nämlich gerade in einem Buch Folgendes geschrieben – Achtung, jetzt kommt ein langes Zitat:

„Warum eigentlich sehen Eltern es so gern, wenn ihre Kinder gedankenverloren im Spiel vertieft sind? (…) Vielleicht (…)
auch, weil sie an ihren Kindern und bisweilen auch an ihren Tieren sehen, dass es ein Leben geben kann, dass den Tod nicht fürchtet. Wenn ich meinen Hund beobachte, wie er mit einem vom Baum abgefallenen Apfel spielt, gibt es dabei jene Momente, in denen er den Apfel vor sich ablegt, ihn mehrere Sekunden mit schiefgestelltem Kopf ansieht – um ihn dann mit einem Schwung seiner Nase durch die Gegend zu schubsen und ihm hinterherzujagen. So geht es mehrere Male. Und immer wird der Apfel angesehen, als sei er lebendig, als würde mein Hund auf das Signal des Apfels zum Spielen warten. (…)

Und Susanne Horstmann schließt daraus: „Im Spiel scheinen Kinder wie Tiere der Gefahr des Todes nicht bloß immun gegenüber zu stehen, es scheint fast so, als seien sie in der Lage, allem vermeintlich Toten oder Leblosen mit schöpferischer Kraft zu begegnen, sie zu verwandeln: Äpfel werden zu Spielkameraden, Unbelebtes wird lebendig.“

Das kenne ich von unserem Hund Greta auch. In der Stadt gibt es nicht so viele Apfelbäume. Daher spielt sie lieber mit ner Eichel. Nem kleinen Ast. Oder drinnen mit nem Schubladenknauf. Einem Bällchen. Einem Stück getrocknetes Hundefutter. Greta wirft es hoch, es fällt auf den Teppich, manchmal schlägt oder schiebt sie es mit der Pfote wie ein Schläger weiter. Dann legt sie sich auf den Teppich, beobachtet das Ding, und schon fängt das Spiel von neuem an.

Damit zeigt mir der Hund was, was ich mit Worten gar nicht gut sagen kann: Es gibt Hoffnung wider alle Hoffnung. Ich will das Tote nicht tot sein lassen. Ich will das Tödliche ins Lebendige verwandeln. Auch wenn es unwahrscheinlich klingt. Auch wenn du, großer Mensch, das nicht glauben kannst.

Ich sag Ihnen: es ist total schön, unsern Hund bei diesem Spiel zu beobachten. Gretas schöpferische Kraft, die dem Toten unbedingt das Leben entlocken will und niemals aufgibt. Dann ist sie eine Prophetin der Macht Gottes. Er will ja auch, dass das Leben siegt. Greta scheint das zu ahnen. Nicht nur an einem Montagmorgen.

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