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Kirche in 1Live | 01.07.2020 | floatend Uhr
Vollkommen unvollkommen
Puhh, schwierige Frage. Aber gerade deswegen mag ich die Abende mit Hanna. Wir sitzen auf der Dachterrasse, beobachten den Sonnenuntergang und reden über Glauben. Hanna ist Muslima, ich Christin. Wir tauschen uns gerne darüber aus, wie es für uns ist zu glauben, was uns zweifeln lässt oder wie wir als gläubige Menschen wahrgenommen werden.
Mhmm, ein Vorurteil, dass mir spontan einfällt ist: Christen sind gute Menschen.
Immer wieder treffe ich Menschen, die von Christen enttäuscht sind, weil sie Mist bauen, unsensibel sind oder nicht so moralisch überlegen handeln, wie erwartet. Klar, als Christ möchte ich Gutes tun. Es gehört zu meiner Überzeugung, den Nächsten zu lieben. Mich für Schwache und Ausgegrenzte einzusetzen. Aber es gibt auch andere Menschen, die das tun und die keine Christen sind
Ich glaube, nicht das Gute, das ich tue, macht mich zur Christin, sondern der Glaube an einen Gott, der an mir etwas Gutes tut. Christ sein ist für mich die Erkenntnis: Ich bin unvollkommen und brauche diesen Gott, der sich mir vollkommen zuwendet. Der mir meine Fehler vergibt und mich bedingungslos liebt.
„Die vollkommene Unvollkommenheit. Darauf lässt sich gut anstoßen!“ Meint Hanna.
Natürlich ohne Alkohol - wo wir auch fast schon beim nächsten Vorurteil wären…
Sprecherin: Alexa Christ
Redaktion: Daniel Schneider