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evangelisch
Sonntagskirche | 10.08.2025 | 08:55 Uhr
Segen
Guten Morgen!
Ich weiß nicht, wie Sie heute aufgestanden sind – aber wenn Sie aussehen wie ich morgens um halb sieben, dann denken Sie vermutlich nicht sofort: „Wow, ich bin ein Segen!“
Sondern eher: „Wo ist mein Kaffee?“
Aber genau das ist das heutige Thema: Du bist ein Segen. Zerknittert und zerzaust, egal.
Und ich weiß – das klingt erst mal nach Kirchenkalender oder Glückskeks. Vielleicht denken Sie: „Ich? Ein Segen? Ich kann noch nicht mal meine Pflanzen am Leben halten. Und Sie wollen mir sagen, ich bin ein Segen für andere Menschen?“
Ja, genau das will ich.
Denn „Segen“ heißt nicht: perfekt, heilig, immer gut gelaunt.
Segen heißt: Du tust gut.
Du hinterlässt etwas Positives.
Du machst diese Welt – vielleicht ganz leise – ein kleines bisschen heller.
Wie diese Kassiererin: Ein älterer Herr will bezahlen. Aber er wirkt ziemlich verwirrt. Umständlich kramt er nach seiner Geldbörse, dann sucht er seine Brille, dann beides gleichzeitig.
Und ich – innerlich schon im Eiltempo genervt – stehe hinter ihm an der Kasse und atme gerade tief ein, als die Kassiererin einfach lächelt und sagt:
„Kein Stress, ich hab` heute Zeit.“
Was soll ich sagen? Diese Frau ist für mich ein Segen. Mit einem Satz.
Nicht weil sie Bibelverse zitiert oder jemanden mit Öl gesalbt hat, wie man das beim Segnen manchmal macht – sondern weil sie geduldig ist.
Weil sie einen schwierigen und nervigen Moment schöner macht.
Du bist ein Segen – wenn du jemandem zuhörst.
Wenn du ehrlich sagst: „Ich hab´ auch nicht immer alles im Griff.“
Segen hat viel mit Menschlichkeit zu tun – wenig mit Übermenschlichkeit.
Gott traut uns das übrigens zu. In der Bibel ruft Gott Abraham zu:
„Ich will dich segnen – und du sollst ein Segen sein.“ (1. Mose 12,2)
Das heißt: Du darfst empfangen – und du darfst weitergeben.
Ein nettes Wort, ein offenes Ohr, ein bisschen Zeit, einen Keks mit Schoko-Guss – manchmal reicht das schon.
Also: Auch wenn Ihre Frisur heute eher nach Sturmwarnung aussieht und Sie sich nicht besonders „heilig“ fühlen – vielleicht sind Sie gerade dann ein Segen, für jemanden, der dringend welchen braucht.
Bleiben Sie behütet – und seien Sie ruhig ein bisschen segensreich!
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze
Ich weiß nicht, wie Sie heute aufgestanden sind – aber wenn Sie aussehen wie ich morgens um halb sieben, dann denken Sie vermutlich nicht sofort: „Wow, ich bin ein Segen!“
Sondern eher: „Wo ist mein Kaffee?“
Aber genau das ist das heutige Thema: Du bist ein Segen. Zerknittert und zerzaust, egal.
Und ich weiß – das klingt erst mal nach Kirchenkalender oder Glückskeks. Vielleicht denken Sie: „Ich? Ein Segen? Ich kann noch nicht mal meine Pflanzen am Leben halten. Und Sie wollen mir sagen, ich bin ein Segen für andere Menschen?“
Ja, genau das will ich.
Denn „Segen“ heißt nicht: perfekt, heilig, immer gut gelaunt.
Segen heißt: Du tust gut.
Du hinterlässt etwas Positives.
Du machst diese Welt – vielleicht ganz leise – ein kleines bisschen heller.
Wie diese Kassiererin: Ein älterer Herr will bezahlen. Aber er wirkt ziemlich verwirrt. Umständlich kramt er nach seiner Geldbörse, dann sucht er seine Brille, dann beides gleichzeitig.
Und ich – innerlich schon im Eiltempo genervt – stehe hinter ihm an der Kasse und atme gerade tief ein, als die Kassiererin einfach lächelt und sagt:
„Kein Stress, ich hab` heute Zeit.“
Was soll ich sagen? Diese Frau ist für mich ein Segen. Mit einem Satz.
Nicht weil sie Bibelverse zitiert oder jemanden mit Öl gesalbt hat, wie man das beim Segnen manchmal macht – sondern weil sie geduldig ist.
Weil sie einen schwierigen und nervigen Moment schöner macht.
Du bist ein Segen – wenn du jemandem zuhörst.
Wenn du ehrlich sagst: „Ich hab´ auch nicht immer alles im Griff.“
Segen hat viel mit Menschlichkeit zu tun – wenig mit Übermenschlichkeit.
Gott traut uns das übrigens zu. In der Bibel ruft Gott Abraham zu:
„Ich will dich segnen – und du sollst ein Segen sein.“ (1. Mose 12,2)
Das heißt: Du darfst empfangen – und du darfst weitergeben.
Ein nettes Wort, ein offenes Ohr, ein bisschen Zeit, einen Keks mit Schoko-Guss – manchmal reicht das schon.
Also: Auch wenn Ihre Frisur heute eher nach Sturmwarnung aussieht und Sie sich nicht besonders „heilig“ fühlen – vielleicht sind Sie gerade dann ein Segen, für jemanden, der dringend welchen braucht.
Bleiben Sie behütet – und seien Sie ruhig ein bisschen segensreich!
Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze