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Kirche in WDR 3 | 15.08.2025 | 07:50 Uhr
Zufallsfund: mein Antonius-Moment
Einen schönen guten Morgen.
Es gibt ja Zufälle, die kann es eigentlich gar nicht geben:
Vor kurzem war ich einkaufen in einem Klamottenladen und schon auf dem Weg zur Kasse. Und komme an so einem Ständer mit Modeschmuck vorbei. Ohrringe, Armbänder und Ketten. Und mein Blick fällt auf eine dieser Ketten mit kleinen Buchstabenanhängern dran. Und ich denke so bei mir "ah, lustig genauso eine Kette habe ich auch um". Eine goldene Kette mit zwei kleinen Buchstaben dran. Ich trage diese Kette immer, lege sie niemals ab. Und habe - was ich bei Schmuck selten tue - ein bisschen investiert und mir eine Echtgoldkette gegönnt, auf die ich gut aufpasse. Jetzt stehe ich also in diesem Geschäft und schaue auf die Modeschmuckketten mit Buchstabenanhängern und sehe: An der vordersten Kette auf dem Ständer hängt ausgerechnet genau meine Buchstabenkombination: Ein A und ein L. das sind die ersten Buchstaben der Vornamen meiner Kinder.
Ich meine, wie groß ist bitte die Wahrscheinlichkeit, dass genau diese 2 Buchstaben vorne an der ersten Kette hängen? Und dass ich das überhaupt sehe und bemerke. Nicht so groß, denke ich auch…
Instinktiv greife ich mir in diesem Moment an meinen Hals und will meine Kette anfassen. Aber: Ich fasse ins Leere. Die Kette ist Weg! Ich taste hektisch meinen Hals ab, schüttle meinen Pulli. Die Leute um mich herum müssen denken, ich sei irgendwie komisch. Ich gucke, ob die Kette vielleicht irgendwo noch hängt. Finde sie nicht und werde jetzt langsam panisch, weil sie mir einfach sehr viel bedeutet. Ich suche jetzt den Boden ab, laufe den Weg, den ich gekommen bin zurück und da plötzlich, 5 Meter weiter, sehe ich etwas auf dem Boden glitzern! Mehrere Meter entfernt von diesem Ständer mit Modeschmuck, liegt meine Kette samt Buchstaben A und L auf dem Boden.
Auch wenn ich die Geschichte jetzt mit Abstand nochmal erzähle, es gruselt mich fast, so unglaublich finde ich das. Dass ich – durch den Moment am Schmuckständer - überhaupt bemerkt habe, dass die Kette weg war und sie dann auch noch wiedergefunden habe! Das war mein Antonius-Moment. Antonius von Padua, in der katholischen Kirche der Heilige für alle die, die etwas verloren haben. „Schlamper-Toni“ heißt er in Bayern, „Klüngel-Anton“ im Norden. Heute ist sein Geburtstag. Es gibt Menschen, die schwören auf den Heiligen Antonius! In vielen Kirchen gibt es eine extra Spendenbox für Menschen, die sich bedanken wollen, dass sie etwas wieder gefunden haben. Das Antonius-Opfer ist übrigens immer für die Armen bestimmt.
War das jetzt einfach Glück? Ein Zufall? Fügung? Hat Antonius geholfen? Glaube, da meinte es einfach jemand gut mit mir.
Einen schönen Tag wünscht Verena Tröster aus Köln!