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Kirche in 1Live | 26.08.2025 | floatend Uhr
Gebraucht werden
Vier Woche frei! Die hatte ich jetzt, um meine Master-Arbeit zu schreiben. Neben meinem normalen Vollzeit-Job so, ne. Und bevor ich frei hatte, dachte ich immer so: Boah geil, so. Die ganze Zeit frei dafür, ich kann mir die Zeit selbst einteilen, mal ne Stunde länger schlafen, mal n Tag auch nix machen…
Und was war? Diese vier Wochen, irgendwie waren die der Horror, ja. Ich war so neben der Spur, so unmotiviert, so lustlos, so müde die ganze Zeit.
Und direkt nach dieser Zeit gings für mich nach Rom, Dienstreise: 1 Million Jugendliche haben den Papst getroffen. Davon Fotos machen, Texte schreiben und so weiter. Und nach und nach habe ich gemerkt, wie es mir besser geht. Ich kann endlich wieder was raushauen, hab ne konkrete Aufgabe, sehe Ergebnisse und so weiter.
Und ich glaub: In dieser Zeit habe ich voll gemerkt, wie wichtig das für mich ist, das Gefühl, gebraucht zu werden. Vielleicht auch n Stück weit so von anderen herausgefordert zu werden, dass aus mir was herausgekitzelt wird.
Und ich frag mich schon: Was kann ich daraus lernen? Weil: Ich habe im September nochmal vier Wochen frei, um die Master-Arbeit dann auch fertigzumachen und ich will, dass es mir dann besser geht, ne.
Und ich glaube, wenn es wirklich um dieses Ich will gebraucht werden-Ding geht, dann muss ich mir bei dem, was ich so mache, wirklich innerlich sagen: Okay, warum mache ich das überhaupt? Warum ist das wichtig für mich und auch für andere?
Tobi Schulte, Soest.
