Aktuelles
Nicht unabänderlich
--
X
-----

Beiträge auf: wdr5 

evangelisch

Kirche in WDR 5 | 17.10.2025 | 06:55 Uhr

Nicht unabänderlich

Guten Morgen.

Ich persönlich kann gar nicht begreifen, wie und vor allem warum man einen Tag ohne Frühstück beginnt. Ich brauche nicht viel, aber ein Becher Tee, etwas Brot, Butter und Marmelade müssen es für mich schon sein.

Doch noch viel weniger kann ich begreifen, dass Millionen auf der Welt den ganzen Tag nichts zu essen haben. Und zwar nicht, weil sie gerade fasten oder abnehmen wollen, sondern weil sie schlicht nichts zu essen haben. Nichts! Nichts zum Frühstück, nichts zum Mittag und nichts zum Abend.

Der Tag heute gilt als Welttag zur Überwindung der Armut. Gestern vor 80 Jahren (16.10.1945), also nach Ende des zweiten Weltkriegs mit all seinen schrecklichen Folgen für so viele Menschen, wurde die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen gegründet, um den weltweiten Hunger zu bekämpfen.

Und wie steht es heute darum: Mehr als eine halbe Milliarde Menschen werden jeden Tag daran erinnert, dass Hunger nicht nur ein Wort ist, sondern körperlich schmerzt. (673.000 Millionen, 8,2% der Weltbevölkerung)

Ich finde es unfassbar, dass Tag für Tag etwa 5000 Kleinkinder schlicht verhungern. Und trotzdem wird dringend benötigte Hilfe derzeit einfach gestrichen, nicht nur in den USA, sondern auch bei uns. Und wir nehmen es kaum wahr.

Natürlich frage ich mich, wie Gott das zulassen kann und ob er es nicht sieht. Doch die Frage geht zuerst an uns zurück, warum wir es zulassen. Denn Hunger ist kein Schicksal.

Ich glaube, dass es Gott alles andere als egal ist. Denn in Jesus identifiziert er sich mit den Bedürftigen dieser Welt, wenn er sagt: „Ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und ihr habt mich bei euch aufgenommen.“ (1)

Der brasilianische Erzbischof Helder Camara hat es genauso empfunden, als er gesagt hat: „Wenn ich die Kinder meines Volkes sehe, …abgezehrt und mit aufgeblähten Bäuchen, dann ist es mir, als ob Christus mir begegnet.“ (2)

Bilder wie diese sehen wir täglich in den Nachrichten. Hungernde Kinder in Gaza. Im Jemen, in Äthiopien, Somalia oder Nigeria und in vielen weiteren Ländern der Welt.

Und bei uns – Kinder, die ohne Frühstück in den Kindergarten kommen. Schulkinder mit leeren Brotdosen.

Und ich werde noch dankbarer für Brot, für Obst und Gemüse und all die Lebensmittel, die es bei uns zu kaufen gibt.

Eigentlich reicht es für alle. Die Erde bringt genug hervor. Nur wir bringen es nicht fertig, dass es für alle zum Nötigsten reicht.

Der Tag zur Überwindung von Armut erinnert daran: Hunger ist kein unabänderliches Schicksal. Und er lenkt meinen Blick auf die vielen Initiativen gegen den Hunger in der Welt und bei uns, überall im Land.

In Velbert sammelt ein engagierter Pastor gemeinsam mit vielen Bürgern Geld für ein Waisenhaus und ein Brunnenprojekt in Uganda. Weil Wasser für die Menschen dort Leben bedeutet. Sauberes Trinkwasser und Wasser für die Pflanzen, damit sie selbst etwas anbauen können.

In fast jeder Stadt gibt es viele gute Initiativen, die vor Ort direkt helfen. Und es gibt die großen internationalen Hilfswerke, die ich unterstützen kann oder die Möglichkeit von Patenschaften.

Dabei ist mir schon klar, dass mein kleiner Beitrag nichts ändert am Hunger in der Welt. Aber für die Menschen, die mein Beitrag erreicht, kann er alles bedeuten und Leben ändern. Hunger ist kein unabänderliches Schicksal.


Es grüßt Sie Pastor Heinz-Bernd Meurer aus Velbert.



Quellen:

(1) Matthäus 25,35.40, Gute Nachricht Bibel, durchgesehene Neuausgabe, © 2018 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

(2) Nach Helder Camara bei Dorothee Sölle: „Mystik und Widerstand“, München 2003, © Hoffmann und Campe Verlag Hamburg 1997, S. 347.


Weitere Informationen:
file:///C:/Users/hbm/Downloads/2025-factsheet-hunger-welthungerhilfe.pdf

https://openknowledge.fao.org/server/api/core/bitstreams/4eed749b-81f8-49c9-ba32-f09c66988d54/content/cd6008en.html#gsc.tab=0

https://www.ekd.de/diakonie-katastrophenhilfe-fordert-ruecknahme-der-91444.htm (letzter Abruf 24.09.25)



Redaktion: Landespfarrerin Petra Schulze



evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen (Kirche im WDR)
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
katholisch
Abspielen
evangelisch
Abspielen
katholisch
Abspielen