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Kirche in 1Live | 28.08.2025 | floatend Uhr
Vertrauen
Vertrauen. Gar nicht so leicht, oder?
Ich habe jetzt mal so diese Leitlinie gehört, so: Vertraue so, als wenn alles von Gott und nichts von mir abhängt. Und gleichzeitig handle so, als wenn alles von mir und nichts von Gott abhängt.
Aber: Was heißt das? Ich kann ja nicht loslassen und anpacken gleichzeitig, oder? Also, zum Beispiel für meine Master-Arbeit, die ich jetzt gerade schreibe: Da hängt doch alles von mir ab, oder? Ich hab mein Thema, ich hab das Go der Professorin, hab meine Quellen zusammen – jetzt liegts an mir. Worauf soll ich da vertrauen?
Oder auch sonst, wenn ich für ne Klausur lerne oder wenn ich auf der Arbeit ne Aufgabe bekomme – da bin ich doch erstmal am Zug, so. Also: Ich find da jetzt auch wenig, wo ich jetzt so sage: Ja, vertrau aber. Also höchstens, so dieses was dann hinterher daraus wird, was ich so mache, was damit geschieht, also was das jetzt verändert, diese Arbeit, also diese Master-Arbeit zum Beispiel, dass ich mich nicht die ganze Zeit zwischendurch so frage: Ah, wofür ist das überhaupt gut? Ist das gut genug? Kann dat jemand gebrauchen, so? Sondern: Erstmal machen - und was für Erkenntnisse ich daraus ziehe, wie wichtig das für mich oder für andere ist, da vielleicht zu sagen: Ja keine Ahnung, das kann ich jetzt noch nicht wissen, das habe ich nicht in der Hand – also darauf irgendwie zu vertrauen, dass das schon sinnvoll und wertvoll ist, wenn ich da so lange dransitze.
Und ich glaub dann ist echt so ne Aufgabe für mich zu gucken: Ey, wobei heißt es Machen und wobei auch Loslassen, Vertrauen, Gottvertrauen, so.
Tobi Schulte, Soest.