Beiträge auf: wdr2
Kirche in WDR 2 | 13.09.2025 | 05:55 Uhr
Kinoverkündigung
Darf ich Sie mitnehmen in die Straßen von New York? Aber nicht ins schillernde Manhattan, sondern ins Jahr 1889, mitten hinein in die Slums, wo Armut und Elend regieren. Genau dorthin wird eine Frau geschickt, die man so schnell nicht vergisst: Francesca Cabrini. Francesca ist „Die Gesandte des Papstes“ – der Film läuft seit Donnerstag im Kino und erzählt ihre wahre Geschichte.
Cabrini ist eine Ordensschwester aus Italien und kommt nach Amerika. Ihr Auftrag: Den Ärmsten der Armen zu helfen, insbesondere Waisenkindern aus Immigrantenfamilien, die am Rand der Gesellschaft leben.
„Für eine einzelne Frau verbreiten Sie eine Menge Unruhe.“
„Eure Heiligkeit. Ich möchte nur einen Verbund von Waisenhäusern aufbauen.“
„Sie haben uns ihre Ideen schon ausgiebig nahegebracht. Aber wir ich hörte, wünschen Sie die Antwort aus meinem Mund zu hören. Wenn ich sie recht verstanden habe, wollen sie einen Orden aufbauen, der weltweit tätig ist. Verfügen sie über ausreichende Mittel für Ihr Vorhaben, die Welt zu erobern?“
„Hätte ich auf die Geldmittel der Kirche gewartet, hätte ich nichts aufgebaut. Weder meine Schulen noch das Waisenhaus. Beginne mit deiner Mission und die Mittel werden folgen.“
Sie sieht Kinder, die auf der Straße leben, Familien, die nichts haben, und Behörden, die beim Helfen eher im Wege stehen. Anstatt aufzugeben, krempelt sie die Ärmel hoch. Sie gründet Waisenhäuser, organisiert Hilfe für die Ärmsten und stellt sich mutig gegen Vorurteile und die Männerwelt, die ihr ständig Grenzen setzen will.
„Ich brauche ihre Hilfe. Ich brauche ein Haus, dass mehr Platz bietet. Wo meine Kinder Kinder sein dürfen und ich nicht fürchten muss, dass sie von einem Zuhälter mit der Faust geschlagen werden.“
„Das ist alles, was ich tun kann. Eine jährliche Zuwendung. Doch, sie dürfen kein Geld mehr erbitten. Von keiner amerikanischen Institution. Ich verbiete ihnen, sich bis auf die Upper Westside zu betteln. Sie nehmen nur Spenden von Italienern an.“
„Sie
fordern mich auf, die Bedürfnisse der verarmten Italiener nur mit Hilfe
verarmter Italiener zu stillen?“
„Ich befehle es Ihnen sogar!“
Wir sehen ein eindringliches Drama. Manche Kritiker finden die Inszenierung konventionell – aber genau das passt hier: Der Film will uns nicht blenden, sondern bewegen.
Er will uns inspirieren. Cabrinis Geschichte zeigt: Mut heißt nicht laut sein, sondern dranzubleiben, wenn alle sagen „Das schaffst du nicht“. Migration, Vorurteile, Chancen für die Schwächsten – all das, was Cabrini damals erlebt hat, klingt heute aktueller denn je.
„Die Gesandte des Papstes“ ist kein Kirchenfilm, wo man denkt, man sitzt in der Messe. Es ist ein Mutmacher über Mitgefühl, das stärker ist als jede Barriere. Zwei Stunden, die zeigen: Eine einzige Frau kann die Welt ein Stück besser machen.